Die Hamburger Wasserwerke (HWW) signalisieren beim Heidewasser Gesprächsbereitschaft. Da im Landkreis Harburg der Protest von Politik, Umweltverbänden und Waldbesitzern am Trinkwasser-Förderantrag immer lauter wird, heißt es jetzt aus der Konzernzentrale, man sei daran interessiert, dass ein Kompromiss gefunden werde.

Winsen. - Die HWW wollen jährlich 16,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in der Heide fördern (die Harburger Rundschau berichtete). In dem Antrag, der zur Prüfung beim Landkreis Harburg vorliegt, wird eine Laufzeit der Bewilligung von 30 Jahren gefordert. Höhe der Wassermenge und Laufzeit seien viel zu hoch angesetzt, so die Hauptargumentation der Kritiker.

"Wir haben den Antrag auf der Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes, das eine Laufzeit von 30 Jahren empfiehlt, gestellt. Diese Laufzeit soll dem Antragssteller eine gewisse Planungssicherheit für seine Investitionen beispielsweise ins Rohrleitungsnetz bieten. Wir sind aber grundsätzlich bereit, über diese Laufzeit zu sprechen", sagt jetzt Merle Lindemann von Hamburg Wasser. Unter anderen fordern auch die Grünen in den Landkreisen Harburg und Lüneburg eine Reduzierung des Förderzeitraumes von 30 auf zehn Jahre. "Eine reine Gesprächsbereitschaft reicht nicht aus", sagt Grünen-Landtagsabgeordnete Miriam Staudte aus Lüneburg. Staudte: "Wenn die Antragssteller nicht nachbessern, wird es zu Gerichtsverfahren kommen." Das sei beim Anhörungstermin in Hannover deutlich geworden.

Staudte wirft den Hamburgern vor, in ihrem Förderantrag "ganz schön getrickst" zu haben. "Im Antrag von Hamburg Wasser fehlen wichtige Aspekte wie die lückenlose Berücksichtigung von FFH-Gebieten", sagt Miriam Staudte. Auch Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen hat seine Zweifel an der Korrektheit der Antragsunterlagen: "Die Antragsunterlagen von Hamburg Wasser weisen zur Wasserentnahme entscheidende Defizite auf, die nach Ansicht der Waldbesitzer nachzuarbeiten sind. Dazu gehört eine fundierte wirtschaftliche Analyse nach den Maßgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie mit der Darstellung der Auswirkungen auf die Ertragskraft des Waldes."