Heidenaus Bürgermeisterin Anette Randt mag die Kommunalaufsichtsbeschwerde ihrer Ratskollegen als persönlichen Affront werten. Und die Aufsichtsbehörde mag der Ansicht sein, es sei der Gemeinde kein finanzieller Schaden entstanden.

Aber Fakt ist, hier hat eine Bürgermeisterin Aufträge an ein Ratsmitglied, das ausgerechnet ihr Bruder ist, vergeben. Die Auftragssumme spielt dabei keine Rolle. Vielmehr haben beide Beteiligten an Glaubwürdigkeit verloren und den Ruf des Ehrenamtes als Lokalpolitiker in Misskredit gebracht. Beide Ratsmitglieder haben mit diesem Vorgehen wirtschaftliche Interessen über das Mitspracherecht eines Rates gestellt. Das ist unfair gegenüber dem Rat, aber genauso wenig fair gegenüber den Menschen, von denen sie das Mandat für den Rat bekommen haben. Jürgen Cohrs hätte gut daran getan, sich gar nicht erst anzubieten. Den Vorwurf der Vetternwirtschaft hätte dann niemand erheben können.