Das Gegenteil von gut ist gut gemeint: Und gut gemeint ist der Vorschlag des liberalen Bundesgesundheitsministers Phillip Rösler bestimmt, eine Landarztquote einzuführen.

Aber Studenten am Anfang ihres Medizinstudiums zu verdonnern, später auf Dörfern praktizieren zu müssen, ist weltfremd. Zum einen beginnen die wenigsten Mediziner mit konkreten Spezialisierungswünschen ihr Studium - meist schälen sich erst später Fachrichtungsneigungen wie Chirurgie oder eben Allgemeinmedizin heraus. Zum anderen besteht bei einer Zwangsverpflichtung die Gefahr, dass unmotivierte Berufsanfänger in den Landarztpraxen landen. Unterm Strich hilft das keinem, vor allem nicht den Patienten. Auch die Idee, den Numerus clausus abzuschaffen, greift zu kurz. Bereits jetzt schaffen viele Studenten ihren Abschluss nicht - trotz erstklassiger Abiturnote. Sinnvoller wären Anreize, bestens ausgebildete Mediziner im Land zu halten - denn bei den Doktoren ist der Schwund ins lukrativere Ausland besonders groß.