Harald Falckenberg will aus eigener Tasche zuschießen, damit die Kunstwerke in Harburg bleiben.

Harburg. Jetzt legt Kunstmäzen Harald Falckenberg für seine Kunstwerke sogar noch drauf, damit sie in Harburg bleiben können. Hintergrund: Falckenberg will sich, wie berichtet, aus der Verwaltung seiner Sammlung von 1900 Arbeiten von Avantgarde-Künstlern - die in den Phoenix-Hallen an der Wilstorfer Straße zu besichtigen sind - zurückziehen. Auch finanziell. Laut Berichten von Kunstmagazinen ist es eine der renommiertesten Sammlungen der Welt.

Verabschiedet sich Falckenberg, müsste die Stadt nach Senatsberechnungen jährlich 500 000 Euro, zuzüglich 70 000 Euro für einen Kurator, aufbringen, um den Ausstellungsbetrieb zu gewährleisten. Sollten die tatsächlichen Kosten höher sein, will Falckenberg Geld aus eigenen Reserven beisteuern. Das geht aus einer aktuellen Anfrage des SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Sören Schumacher hervor. Allerdings heißt es darin auch, dass es immer noch nicht sicher ist, ob die Sammlung überhaupt in den Phoenix-Hallen verbleibt. Ursprünglich war angedacht, dass für die Werke eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Deichtorhallen und Falckenberg getroffen wird. Demnach würden die Arbeiten den Deichtorhallen als Dauerleihgabe überlassen, jedoch weiterhin in den Phoenix-Hallen gezeigt werden. Zugleich könnten sich die Deichtorhallen Teile der Sammlung für Ausstellungen ausleihen. So weit, so gut. Ob es jedoch Geld dafür gibt, wird sich zeigen. Denn in der Antwort des Senats heißt es, über den Haushaltsplanentwurf 2011/12 sei noch nicht entschieden worden. Schumacher: "Ich finde es sehr ärgerlich, dass sich der Senat nicht klarer äußert - zumal Falckenberg mit seiner Sponsorenzusage ein großzügiges Angebot gemacht hat." - Zum Thema Zuwendungen für andere Harburger Kulturbetriebe äußert sich die Behörde ebenfalls zurückhaltend. So auch beim Kunstverein Harburger Bahnhof. Hier kann man sich über Fördermittel eines Mäzens freuen. Die Summen wurden regelmäßig aus dem Kulturhaushalt aufgestockt. 2009 flossen unter anderem für die viel beachtete Ausstellung "10 Grad Kunst, Harburger Berge" 65 000 Euro im Rahmen des Programms Kunst im öffentlichen Raum. "Und auch für 2010 hoffen wir am Ende aufstocken zu können", so Susanne Frischling, Sprecherin der Kulturbehörde. Die Stäitsch Theaterbetriebs GmbH erhält von der Kulturbehörde zum Betrieb des Altonaer und des Harburger Theaters 470 000 Euro pro Spielzeit. Davon kommen beim Harburger Theater 85 000 Euro an. Fürs Helms-Museum wird aus Mitteln für die Stiftung Historische Museen Hamburg ein Budget von 2,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch hier gilt: Finanzzusagen können erst gemacht werden, wenn die Haushaltsberatungen im Herbst gelaufen sind. "Wir sind zuversichtlich, dass Harburgs Kulturbetriebe ausreichend gefördert werden", sagte Sprecherin Frischling.