Jolina (5) und Silja (4) gruben Stiefmütterchen in die Erde, danach gab es ordentlich Wasser aus der Gießkanne von Alina (4), Tim (4) und Lea (4). Am Donnerstagvormittag startete die Kindertagesstätte St. Bonifatius der katholischen Bonifatiusschule in Wilhelmsburg eine für die Elbinsel einmalige Aktion.

Wilhelmsburg. Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren pflanzten vor ihrer Kita in der Veringstraße Stiefmütterchen, Primeln und Narzissen.

"Unsere Kinder und Erzieherinnen werden den Bereich zwischen Rotenhäuser Straße und Bonifatiusplatz jetzt dreimal pro Woche je eine halbe Stunde lang sauber halten und die Pflanzen gießen", sagte Kita-Koordinatorin Irina Wilberger. Noch am Mittwoch hatten Kinder die Blumenkübel und das Straßengrün gereinigt - "das war ziemlich verdreckt mit Zigarettenkippen und Hundehaufen", sagte Irina Wilberger. "Wir haben die Cafés in unserem Abschnitt gebeten, dass die Gäste ihre Kippen nicht mehr auf der Straße ausdrücken."

"Die Menschen, die an unserer Schule vorbeigehen, sollen sagen, das ist ästhetisch und schön hier", sagte Schulleiter Erhard Porten. "Wo Müll liegt, wird auch weiterer Müll hingeworfen. Wo es schön ist, da bleibt es auch meistens schön. Wir hoffen, dass die Mitbürger jetzt weniger Müll vor unserer Kita und unserer Schule abladen." Deshalb hat die Schule auch Briefe an die die Nachbarschaft verteilt und hofft, dass einige Nachbarn die Kitakinder bei ihrer Pflegearbeit unterstützen werden. Erhard Porten: "Wenn es um Schule und Kita vermüllt aussieht, dann hat das eine schlimme Ausstrahlung auf die Außenwelt und unser Kinder."

Simon Henze, dessen Büro die Projektgruppe Stadtteilpflege Wilhelmsburg unterstützt, lobte das Kita-Projekt: "Leider fällt es auf, dass das Umfeld von vielen Kitas und Schulen in Wilhelmsburg vermüllt ist. Die Projekt sollte anderen Schulen Vorbild sein, sich für ein verbessertes Erscheinungsbild einzusetzen."