15 Jahre lang ehrenamtliches Engagement für die Harburger Markthändler - “das ist genug, jetzt möchte ich mich in meiner Freizeit mehr um meine kleinen Enkel Tim (2) und Max (5) kümmern“, sagt Heino Allgeier (57), bisher Vorsitzender und Sprecher des Vereines für die Händler des Harburger Wochenmarktes.

Harburg. Deshalb trat er zu den Vorstandswahlen nicht mehr an. Sein Stellvertreter, Fischhändler Gerd Blockhaus (53), hat nun das Ruder übernommen, wurde mehrheitlich zum Vorsitzenden bestimmt.

Bereits seit 50 Jahren unterhält seine Familie einen Stand auf dem Harburger Wochenmarkt. Sechs Jahre ist er schon dabei, verkauft mit seinen neun Mitarbeitern Zander, Rotbarsch und Co. Für ihn steht fest: "Wir hier in Harburg haben einen der attraktivsten Wochenmarkte in der Hansestadt, mit tollen Käseständen sowie Obst und Gemüse." Und Fisch. Das soll auch so bleiben. Allerdings auf dem Sand, nicht auf dem Rathausmarkt. Ende März sollen die Bauarbeiten auf dem Sand beendet sein und dann wird der Markt wieder dorthin ziehen. Denn 50 Jahre lang habe der Standort für ein gutes Auskommen der Marktleute gesorgt. Zwei Wochen auf dem Rathausplatz könnten daran so leicht nichts ändern. "Einige unserer Händler machen mehr Umsatz vor dem Rathaus, das stimmt schon. Andere jedoch nicht. Wir brauchen jedoch allesamt gute Perspektiven, um langfristig zu bestehen", so Blockhaus. Dafür müsse sich allerdings auf dem Sand was tun: "Der angejahrte Charme der 1970er Jahre muss weg." So könnte unter anderem der obere, rückseitige Teil des Platzes zur Parkfläche werden. "Das wäre nicht nur für unsere Kunden wichtig, sondern auch für Besucher der Arztpraxen und der Geschäfte rund um den Sand."

Bei einem weiteren Vorschlag zur Zukunft der Marktbeschicker, der sich, wie berichtet, aus dem Wochenmarkt-Gutachten der HafenCity-Universität (HCU) ergibt und für eine Sortimentsänderung in Richtung hochwertige Waren und Imbiss-Angeboten plädiert, ist Blockhaus skeptisch. "Wir haben bereits eine ansprechende Auswahl an frischen, regionalen Produkten, die von den Kunden sehr gut angenommen werden. Ein erweitertes Imbissangebot ist nicht im Sinne aller Händler", so Blockhaus. Auch bei den im HCU-Gutachten angedachten verlängerten Öffnungszeiten des Marktes bis in die Nachmittagsstunden hält sich Blockhaus zurück. "Das werden wir noch diskutieren."