Nach wissenschaftlichen Untersuchungen leidet in Deutschland jeder Zwanzigste an einer Depression, das sind rund vier Millionen Menschen. Gemeint sind damit nicht leichte Verstimmungen, sondern psychische Erkrankungen, die behandelt werden müssen.

Geschieht dies nicht, können die Folgen dramatisch sein: Nach den Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen sind seelische Erkrankungen die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit, die zweithäufigste für eine frühzeitige Pensionierung.

Die gute Nachricht: "90 Prozent der depressiven Patienten wären mit Psychotherapie und Medikamenten erfolgreich zu behandeln", so Dr. Hans-Peter Unger, Leitender Arzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie in der Asklepios Klinik (AK) Harburg.

Angst ist ein Symptom der Krankheit - Schuldgefühle, Grübelzwang, innere Unruhe und Konzentrationsstörungen andere. Depressiv Erkrankte erfahren eine grundlegende Veränderung ihres Erlebens, so Dr. Unger. Die Unfähigkeit zur Freude bis hin zu Suizidgedanken verbinden sich mit körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Erschöpfung. Auch die Ursachen sind vielfältig: Ein hohes Maß an Stress kann eine Rolle spielen, traumatisierende Erlebnisse in der Kindheit, ebenso wie eine plötzlich auftretende Krisensituation im Erwachsenenalter. Aber auch genetische Dispositionen sollen eine Rolle spielen.