Rote Rosen, knallgelbe Narzissen und bunte Frühlingssträuße in großen Kübeln vor den Stufen des Harburger Rathauses: “Romantischer geht es doch gar nicht“, sagt Blumenhändler Manfred Niebling.

Harburg. Er hat am ersten Verkaufstag des Wochenmarktes auf dem Rathausplatz seine Stände gleich vor dem Harburger Verwaltungssitzgebäude aufgestellt und ist zufrieden mit dem neuen Standort. "Viele meiner Kunden sind begeistert von der schönen Kulisse", sagt er - und hätte nichts dagegen, längerfristig auf dem Rathausplatz zu bleiben.

Für vier Wochen müssen die Markthändler, wie berichtet, aufgrund von Sielbauarbeiten auf dem Sand nun Zelte und Stände auf dem Rathausplatz aufschlagen. Heino Allgaier, Sprecher der Marktleute, ist noch skeptisch. "Das Ambiente hier ist schon toll. Ich hoffe, dass genügend Kunden den Weg vom Sand hierher finden", sagt er im Gespräch mit der Rundschau. Er befürchtet Umsatzeinbußen, "weil viele Harburger gar nicht wissen, dass wir nun hier auf dem Rathausmarkt unsere Waren anbieten." Er befürchtet außerdem, dass sich der neue Standort ungünstig auf das Ostergeschäft auswirken könnte. "Bis dahin müssen wir wieder auf dem Sand sein, sonst sieht es schlecht für uns aus." Christin Reibe, Verkäuferin bei Geflügel Schönecke, teilt seine Bedenken. "Viele Kunden suchen uns und sind gar nicht damit einverstanden, dass wir nun auf dem Rathausplatz verkaufen."

Erfahrungen, die Martina Heeckt vom Käse-Spezialisten Oertzen nicht macht. "Wir haben dank der schönen Kulisse sogar noch mehr Publikumsverkehr als sonst. Die Resonanz ist top." Biogemüsehändler Emmi und Uwe Gehrke sind ebenfalls optimistisch. "Die Stammkunden waren schon bei uns. Das Geschäft läuft prima an", sagt Uwe Gehrke. Er könne sich sogar mit dem Gedanken anfreunden, "für immer vor dem Rathaus zu verkaufen." Kunde Rüdiger Nels hält das für "eine gute Idee. Der Wochenmarkt auf dem historischen Rathausplatz - das hat doch echtes Altstadt-Flair. Ein super Anziehungspunkt für Harburg." Görs Rittich, der mit Dackeldame Klara wochentags immer auf dem Markt einkauft, stimmt ihm zu. "Hier ist es viel gemütlicher. Es ist mit Abstand schöner als auf dem Sand. Der Markt passt viel besser hierher als die vielen Biertrinker, die sich sonst auf dem Rathausplatz einfinden."