“Mehrkosten haben wir durch den Streik der Lufthansa nicht - nur mehr Arbeit“, sagt Irene Hartmann vom Reisebüro Hartmann aus Buchholz. Gestern stand das Telefon in vielen Reisebüros in Harburg und im Landkreis nicht still.

Harburg/Winsen. Ursache für die Verunsicherung und Ärger ihrer Kunden ist der viertägige Streik der Piloten von Lufthansa und der Tochtergesellschaft Germanwings, der gestern begonnen hatte. "Schon am Sonntag hatten wir fünf Umbuchungen", sagt Tabea Sierks von CM Reisen in Heimfeld. Betroffen seien vor allem Geschäftskunden, die das Reisebüro auf Flüge von anderen Fluggesellschaften wie Air Berlin oder der Swiss umzubuchen versucht. "Bisher gelingt das gut", so Tabea Sierks, "letzte Woche haben wir ein Schreiben von der Lufthansa bekommen. Darin stand, dass im Falle eines Streiks Storno- und Umbuchungskosten nicht erhoben werden." Diese Woche sehe das aber schon anders aus. Nur bei ausgefallenen Flügen werde der Flugpreis ohne Bearbeitungsgebühr komplett zurückerstattet. Wer auf einen anderen Flug umbucht, muss zwar die Bearbeitungsgebühr nicht zahlen, aber die Differenz zum neuen Flugpreis. Und die kann in diesen Tagen erheblich sein. "Fluggesellschaften wie Air Berlin haben kurzfristig ihre Preise erhöht. So kostet ein Air Berlin Flug von Hamburg nach Zürich in der Regel zwischen 150 und 250 Euro - jetzt liegt der Preis bei 600 Euro."

Irene Hartmann hat schon vergangene Woche die Kunden kontaktiert, die auf Lufthansaflüge gebucht waren: "Wir haben über den anstehenden Streik informiert, aber auch geraten, erst einmal abzuwarten." Im Reisebüro Hartmann seien auch Privatkunden betroffen. Die meisten buchen auf andere Airlines um oder fahren mit der Bahn.

"Auch wenn der Streik am Donnerstagabend endet, mit den Folgen werden wir weiterhin zu kämpfen haben", so Jesko Hilker vom Reisebüro Hermes in Harburg, "wenn ein Flugzeug am Donnerstag nicht nach Barcelona fliegt, wird der Rückflug am Freitag auch nicht stattfinden." Von der Lufthansa wünscht sich der Reiseverkehrskaufmann eine bessere Informationspolitik. "Man erreicht telefonisch fast niemanden bei der Fluggesellschaft", so Jesko Hilker. Über ausgefallene Flüge informiert das Internet.

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