Ein Kreisverkehr wird auf der Hannoverschen Straße gebaut. Von dort geht es in die Innenstadt und auf neuer Trasse ins Hafengebiet.

Harburg. Das Stadtentwicklungsgebiet des Harburger Binnenhafens bekommt eine neue Hauptverkehrsachse: Seevestraße, Karnapp und Seehafenstraße sollen den Durchgangsverkehr aufnehmen. Die übrigen Straßen wie Neuländer Straße, Nartenstraße, Veritaskai, Schellerdamm, Harburger Schloßstraße oder auch Blohmstraße können anschließend verkehrsberuhigt werden. Der Harburger Stadtplanungsausschuss hat allen jetzt abgeschlossenen Vorbereitungen für den mit der Verkehrsänderung verbundenen Bebauungsplan "Harburg 63" (Seevestraße) zugestimmt. Der B-Plan soll nun zügig vorangebracht werden.

Das markanteste Einzelprojekt wird dabei ein Kreisverkehr mit etwa 50 Meter Durchmesser auf der Hannoverschen Straße. Der Kreisel soll - von Norden gesehen - in Fahrtrichtung Harburg-Zentrum kurz hinter dem Betriebsgelände des Chemikalienhandels Biesterfeld/Brenntag gebaut werden.

Vom Kreisel wird nach rechts eine neue Seevestraße abzweigen, eventuell vierspurig ausgebaut. Die alte Seevestraße kann danach aufgelöst werden.

Hinter dem Bau der neuen Seevestraße steckt eine Neuordnung der Grundstücke auf denen sich die früheren Werkhallen und Verwaltungsgebäude von Thyssen-Krupp, heute Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH, befinden. Nach Abriss der alten Seevestraße würde der Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH (Possehl Konzern) ein zusammenhängendes Werksgelände, das neu bebaut werden könnte, zur Verfügung stehen. Grundeigentümer ist ein Investorenkonsortium, Geschäftsführer Michael Habacker. Er sagt: "Wir sind mit der Neuordnung der Grundstücke einverstanden. So können auch Flächen verwertet werden, die nicht unter den Mietvertrag mit Harburg-Freudenberger fallen." Mit Harburg-Freudenberger hat das Konsortium erst kürzlich einen neuen, längerfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Andererseits hält das Konsortium auch Ausschau nach Kaufinteressenten für die Immobilien. Michael Habacker: "Wir führen derzeit mit keinem Käufer Gespräche."

Jörg Heinrich Penner (GAL), Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt, zeigt sich über das zu Stande kommen der Grundstücksneuordnung zufrieden. "Nur so ist die Entwicklung der neuen Hauptverkehrsachse möglich", sagt er. Für den Bau der neuen Seevestraße müsste auf den Grundstücken Platz geschaffen werden. Unter anderem steht eine rote Backstein-Lagerhalle im Weg.

Während die Straße Karnapp oder auch die Seehafenstraße in ihrem Verlauf zweispurig sind, beinhaltet die bisherige Planvorbereitung einen vierspurigen Bau der neuen Seevestraße, einschließlich seitlichen Haltestreifen, Geh- und Radwegen. Frank Wiesner (SPD): "Ich halte den vierspurigen Ausbau für zu groß. Es muss auch berücksichtigt werden, dass sich der Durchgangsverkehr durch den Bau der Hafenquerspange verringern wird." Ronald Preuß (GAL): "Es besteht doch immer die Möglichkeit, kleiner zu bauen."