Die Fraktionen von CDU und FDP im Kreistag des Landkreises Harburg haben jetzt einen Antrag zum Thema Heidewasser für Hamburg eingereicht.

Landkreis Harburg. Es müsse sicher gestellt werden, so CDU und FDP, "dass der Trinkwasserbedarf der Hansestadt Hamburg aus Grundwasser-Vorkommen der Lüneburger Heide nur insoweit gedeckt werden darf, als dafür keine alternativen Versorgungsmöglichkeiten bestehen".

Wie berichtet, hatte der Kreistag bereits vor dem Bewilligungsverfahren, das jetzt läuft, einen Beschluss gefasst, auf Kreisebene über den Förderantrag von Hamburg Wasser zu entscheiden. In dem Antrag der Mehrheitsgruppe heißt es weiter: "Eine Grundwasserförderung ist nur für den für das Versorgungsgebiet direkt nachgewiesenen Trinkwasserbedarf zuzulassen." Diese Forderung zielt auf die Grundwasserförderung der Hamburger in Großhansdorf. Das Wasser aus diesem Werk liefert Hamburg an Lübeck. Diese Lieferungen nach Lübeck hatten bei Bekanntwerden im Landkreis Harburg für Irritation gesorgt. Weiter fordern CDU und FDP, dass "Genehmigungen zur Förderung von Trinkwasser aus Grundwasser von mehr als zwei Millionen Kubikmetern pro Jahr grundsätzlich auf maximal zehn Jahre befristet" werden dürften. Diese Laufzeiten müssten bei Schäden "an Umwelt und Sachwerten oder einer veränderten Bedarfslage kurzfristig angepasst werden können".

Wie berichtet, hat Hamburg Wasser einen Förderantrag über 16,6 Millionen Kubikmeter jährlich für 30 Jahre gestellt.

Hamburg müsse alles daran setzen, so die Mehrheitsgruppe im Kreistag, den Wasserbedarf auf ein "angemessenes Maß zu reduzieren und auch nach alternativen Lösungen suchen". CDU-Fraktionschef Dr. Hans-Heinrich Aldag: "Wir müssen darauf hin wirken, dass im Bewilligungsverfahren unsere Belange verantwortungsbewusst mit den Interessen Hamburgs abgewogen werden."

Im Umweltausschuss des Landtages in Hannover werden gerade zwei Anträge der Fraktionen Die Grünen und der SPD zum Thema Trinkwasserförderung in der Nordheide diskutiert. Während die Grünen fordern, die Förderung müsse an die Folgen des Klimawandels angepasst werden, also kürzere Laufzeiten und geringere Fördermengen, will die SPD mit ihrem Antrag erreichen, dass zu dem Thema ein Verwaltungsabkommen zwischen Hamburg und Niedersachsen angeschoben wird (das Abendblatt berichtete).