50.000 Besucher werden im ersten Jahr in der 850 Qudratmeter großen und 3,5 Millionen Euro teuren Halle erwartet.

Wilhelmsburg. All dies wird im Frühherbst 2011 mitten in Wilhelmsburg möglich sein. Bis dahin soll auf dem Gelände der Internationalen Gartenschau Hamburg (igs 2013) die "größte und modernste Kletterhalle Norddeutschlands" entstehen: ganz in der Nähe vom S-Bahnhof Wilhelmsburg an der Neuenfelder Straße, nur einen Steinwurf von den Bahngleisen - und vielleicht bis 2013 auch von der Wilhelmsburger Reichsstraße - entfernt.

Die neue Kletterhalle hat auch schon einen Namen: Nordwandhalle. Investor ist die Nordwandhalle Betriebsgesellschaft GmbH mit Sitz in München. Geschäftsführer Jost Hüttenhain (36) will rund 3,5 Millionen Euro in die 850 Quadratmeter große Halle investieren. Der Bau soll im September dieses Jahres beginnen, die Bauzeit beträgt "zwölf bis dreizehn Monate".

"Die Kletterhalle ist der erste Baustein eines vielfältigen Freizeit- und Sportangebotes für drinnen und draußen, das wir auf dem Gartenschaugelände umsetzen werden", sagt igs-Geschäftsführer Heiner Baumgarten (58). "Im Zusammenspiel mit dem neuen Schwimmbad, den geplanten Sport- und Freizeithallen, der beleuchteten Skater- und Multisportanlage, dem Kanu- und Freizeitrundweg entsteht eine Aktivlandschaft, die weit über Wilhelmsburg hinaus wirken und alle Generationen und Menschen vieler Kulturen ansprechen wird."

Auch die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Anja Hajduk (46, GAL) ist voll des Lobes für die "Nordwandhalle": "Sie ist vorbildlich für die Entwicklung gewachsener Stadtquartiere, schafft eine Aufwertung des Stadtteils für die Wilhelmsburger und ist energetisch zukunftsweisend."

Auf dem Dach der 17,5 Meter hohen Kletterhalle wird eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Gebäudehülle und Technik sollen den Standard eines "Niedrig-CO2-Hauses" sichern.

Die "Nordwandhalle" will Kletter-Einsteiger wie fortgeschrittene Sportkletterer ansprechen. Geklettert werden kann innen und außen. Im Sommer können die 16 Meter hohen Glasflügel geöffnet werden. Auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück stehen den Besuchern auch "felsenartige Klettermöglichkeiten" zur Verfügung. Für Kinder und deren Geburtstagsfeiern steht ein eigener, zweigeschossiger Kletterbereich zur Verfügung.

Investor Jost Hüttenhain, Diplom-Betriebswirt und Wirtschaftsberater, rechnet im ersten Jahr mit 50 000 Besuchern. Im zweiten und im dritten Jahr hofft er auf ein Besucherplus von jeweils 30 Prozent - danach solle der Zuwachs bei jährlich drei Prozent liegen.

Nach Angaben Hüttenhains entstehen in der neuen Halle "vier bis fünf feste Arbeitsplätze" - daneben wird es Jobs für Trainer, Thekenkräfte und Hallenreiniger geben. "Wir wollen mit der Nordwandhalle natürlich Geld verdienen", sagte der Münchner, "aber wollen vormittags und am frühen Nachmittag auch soziale Angebote für Gruppen und Schulklassen offerieren, denn wir sind an einer durchgehenden Auslastung interessiert."

Der Preis für eine Tageskarte für Erwachsene werde bei rund 10,50 Euro liegen. Jugendliche müssten vier Euro bezahlen - das Kletterequipment ist in diesen Preisen nicht enthalten. Preise für Schulen und Vereine werden noch ausgehandelt. Die Halle soll sieben Tage in der Woche von morgens bis abends um 23 Uhr geöffnet werden.