Allein der verzögerte Projektstart des Freiwilligen Ordnungs- und Sicherheitsdienstes (FOSD) in Winsen sollte die Sinnhaftigkeit des gesamten Vorhabens nicht in Zweifel ziehen. Noch nicht. Denn andere Kommunen, in denen “Bürger im Dienst“ bereits im Einsatz sind, zeigen, dass der psychologische Effekt erstaunlich hoch ist.

Eine Erhebung der niedersächsischen Polizeiakademie ergab in den betreffenden Städten: Es wird "gefühlt" mehr Sicherheit wahrgenommen. Auch die Zahl der Delikte sinkt "gefühlt". Nun ist "gefühlt" keine harte Währung, sondern nur subjektives Empfinden. Aber wenn dieses Empfinden dazu beiträgt, dass die Lebensqualität steigt, lässt sich der Sinn des FOSD zumindest nicht vollends abstreiten. Jene Skeptiker, die sich bereits jetzt durch den mit Jedermann-Rechten versehenen Streifendienst in ihrer persönlichen Freiheit beschnitten fühlen, sei gesagt: Abwarten - und nach Projektende noch mal in "Fühl"-Klausur gehen. Bis dahin kann das studentische Motto gelten: Nur der Versuch macht klug.