Winsen erhöht die Gebühren für die Kindertagesstätten- und Hortplätze. Das klingt erst einmal furchtbar ungerecht, ist aber ein notwendiges Übel. Die Elternbeiträge sind seit 1994 unverändert.

Im Landesvergleich leistet sich die Kreisstadt einen extrem günstigen Tarif. Deshalb ist eine Anpassung gerechtfertigt. Zudem drücken ein Haushaltsloch in Millionenhöhe, ein unausgereiftes Bundesprogramm zur Kinderbetreuung und der (völlig verdiente) verbesserte Tarifabschluss für Erzieherinnen auf den Finanzplan der Kommune. Vor diesem Hintergrund erscheint eine Beitragserhöhung alternativlos. Allerdings muss die Stadt Winsen ihre Kalkulationstabelle nachbessern. Die ist sehr allgemein geraten und offenbart ihre Schwächen im Detail. So müssen finanziell schwächer gestellte Familien mehr als die angegebenen 30 Prozent mehr zahlen - ohnehin ein enormer Schlag ins Kontor. Deshalb ist die Verwaltung gut beraten, die Kosten sozial verträglicher zu staffeln. Denn so besteht die Gefahr, dass sich einige Familien keinen Kita-Platz mehr leisten können.