Die Drogenambulanz “Abrigado“ und die Kindertagsstätte Bissingstraße bringen in Harburg eine vermutlich bundesweit einmalige Einrichtung zustande: Die “Zauberburg auf dem Schwarzenberg“.

Harburg. Die Zauberburg soll am 1. Februar auf dem Gelände der Förderschule Schwarzenbergstraße 72 in Betrieb gehen. Ein nicht mehr benötigter Schulpavillon wird derzeit für den Kita-Betrieb eingerichtet. Die Besonderheit: Eine integrative Kita-Gruppe der Bissingstraße mit etwa 20 bis 25 behinderten und nicht behinderten Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren sollen dort von vier Fachkräften betreut werden. Und: Wenn in der benachbarten Drogenambulanz "Abrigado" Abhängige mit ihren Kindern erscheinen, kommen diese Kinder künftig in der Zauberburg in kompetente, fachliche Betreuung. Die Kita-Leitung übernimmt dabei auch die Antragstellung für die in Hamburg üblichen Kita-Gutscheine.

Abrigado-Projektleiterin Kathrin Wichmann, Kita-Leiter Reiner Lassen-Tams und das Direktorium der Förderschule sind seit einem Jahr mit den Vorbereitungen beschäftigt. Ewald Mrnka, stellvertretender Schulleiter: "Das Abrigado ist schon seit 16 Jahren unser Nachbar. Wir haben keine Probleme miteinander. Es ist eine Bereicherung, wenn man Vorurteile abbauen kann." Abrigado-Projektleiterin Kathrin Wichmann nennt die etwa 100 Besucher der Drogenambulanz einen Querschnitt unserer Gesellschaft, arbeitslos bis berufstätig. "Die Kinder können nichts für die Abhängigkeit ihrer Eltern", sagt sie, "bislang hielten sie sich in einem separaten Raum auf, während die Eltern in der Ambulanz waren. Das war keine optimale Lösung." Mit der Zauberburg soll Eltern auch die Angst vor dem Jugendamt genommen werden, erklärt Jugendamts-Regionalleiter Thomas Thomsen. Kinder werden ihren Eltern nicht automatisch weggenommen. Familienhilfe steht im Vordergrund. Am 28. Januar, 10 bis 18 Uhr ist "Tag der offenen Tür" in der Zauberburg.