Der Logistiker Lagerkontor Neugraben räumt 16 000 Quadratmeter. Die Vermieter hoffen auf den Aufschwung in diesem Jahr.

Wennerstorf. Die erste Logistik-Geisterhalle steht jetzt im Gewerbegebiet Wennerstorf. Nachdem Melanie Moritz, Sprecherin von Ixocon - die Buss-Tochter erschließt, vermietet und verwaltet Logistikhallen - noch im Juni von Erweiterungsplänen in Wennerstorf sprach (die Harburger Rundschau berichtete), ist jetzt der größte Mieter im Eurolog Rade ausgezogen. Wie die Geschäftsleitung des Logistikers Lagerkontor Neugraben (LKN) auf Nachfrage bestätigte, seien am Dienstag die angemieteten 16 000 Quadratmeter im Eurolog wieder geräumt und an den Vermieter übergeben worden. "Wir geben den Standort wegen der Wirtschaftskrise auf. Jetzt sind die Hallen leer, wir waren auch die ganze Zeit die einzigen Mieter", hieß es aus der Geschäftsleitung.

Zu den Leerständen will die Sprecherin von Ixocon, Melanie Moritz, sich nicht äußern. Nur so viel: "Die Logistikbranche steht wegen der Krise insgesamt unter Druck." Allerdings hofft man in der Branche, dass es in diesem Jahr wieder aufwärts geht, und dann würden Hallen wie im Eurolog Rade wieder gebraucht. "Im Oktober und November 2009 ist der Logistik-Markt dramatisch eingebrochen. In diesem Jahr allerdings rechnen wir damit, dass die Konjunktur im Außenhandel und damit natürlich auch in der Logistik wieder anspringt. Vor der Krise gab es enorme Platzprobleme im Hamburger Hafen, und der Trend der Logistik lässt sich auch durch diese Krise nicht aufhalten. Die Hallen, die in der Zwischenzeit im Hamburger Umland gebaut wurden, haben den Vorteil, dass sie nicht nutzerspezifisch geplant wurden. Das macht sie nach der Krise besser vermietbar, und dann werden sie auch wieder gebraucht werden", sagt Peter Abelmann von der SCI Verkehr GmbH in Köln. Die Beraterfirma, die sich auf die Bereiche Schienenverkehr und Logistik spezialisiert hat, erstellt alle zwei Jahre ein Logistik-Barometer und fragt die Stimmung in der Branche ab. Und die, so Abelmann, komme langsam wieder aus dem Tief raus.