"Licht und Luft!", pflegte mein ehrwürdiger Biologielehrer Horst Bertram nach jeder seiner Stunden zu sagen. Für uns hieß das: Vorhänge und Fenster auf! Damals, in den 1970er- und 80er-Jahren, saßen wir auf recht schäbigen Stühlen an recht schäbigen Holztischen, und das Neonlicht schien ohne Nuancen von der Decke. Trotzdem gehen fast alle meiner alten Mitschüler heute einem anständigen Beruf nach. Die Schüler der Schule In der Alten Forst sitzen im "Klassenraum der Zukunft" mit verstellbaren Tischen und "dynamischem Licht". Dass Letzteres die "Fehlerhäufigkeit" um sage und schreibe 45 Prozent senken soll, wie eine Studie behauptet, widerspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand. Aber hilfreich sind die verschiedenen Lichtstufen sicherlich. In erster Linie brauchen die Schüler der Zukunft aber empathische, bestens ausgebildete Lehrer. Die können die Kinder auch zu Höchstleistungen motivieren, sollte der Strom einmal ausfallen.