Vorsicht vor Schlaglöchern. Im Raum Harburg fährt es sich auf vielen Straßenabschnitten wie auf einer Buckelpiste. Betroffen sind auch alle großen Hauptverkehrsadern. Besonders schlimm ist es auf der Buxtehuder Straße zwischen Moorburger Straße und Grumbrechtstraße.

Harburg. Rund ein Dutzend zum Teil bis zehn Zentimeter tiefe Schlaglöcher haben sich dort aufgetan. Auf der Ecke Winsener Straße/Jägerstraße musste sogar ein Teil der Fahrbahn gesperrt werden. Dort befindet sich eine besonders tiefe Schadensstelle. Auch auf der Bremer Straße ist an mehreren Stellen der Asphalt weggeplatzt. Am Wochenende war sogar ein Fahrstreifen der A 7 gesperrt worden, weil dort ein Loch im rechten Fahrstreifen klaffte.

"Schuld sind der Frost und die hohe Feuchtigkeit in den Wochen zuvor", sagt Matthias Schmitting, Sprecher vom ADAC Hansa. Überall wo die Straßen nicht gut gewartet sind, dringt das Wasser in den Asphalt ein. Friert es, wird der Belag weggesprengt. "Jetzt, nach der ersten Frostperiode, werden die Schäden sichtbar", so Schmitting.

Dass sich in Harburg so viele Schlaglöcher aufgetan haben, liegt an dem schlechten Zustand der Straßen. "Hamburg hat in dem Bereich zu wenig investiert", so Schmitting.

"Wir haben eine Rahmenzuwendung", sagt Bezirksamtleiter Torsten Meinberg. Das sind rund 1,5 Millionen Euro. Die müssen ausreichen, um die Straßen befahrbar zu halten. Extraausgaben müssen bei der Behörde beantragt werden. "Dort, wo eine Gefahr besteht, wird auch etwas getan", sagt Meinberg. "Wir haben eine Verkehrssicherungspflicht." Dass es umfangreiche Reparaturen geben wird, glaubt Schmitting, der ADAC Hansa-Sprecher, nicht: "Man braucht dazu die entsprechende Witterung. Vor dem Frühjahr sind nur Notmaßnahmen möglich."

Helma Krstanoski, Sprecherin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), rechnet derzeit nicht mit einem Sonderprogramm des Senats für die Unterhaltung und Instandsetzung von Straßen, wie es bereits in früheren Jahren aufgelegt wurde. Sonderprogramme helfen einerseits die Winterschäden an den Fahrbahndecken, insbesondere Schlaglöcher, zu beseitigen - andererseits können sich kleine und mittelständische Straßenbaubetriebe mit Reparaturaufträgen für Flickwerk über die auftragsarme Winterzeit retten. 9,6 Millionen Euro stellte die BSU den sieben Hamburger Bezirken für die Unterhaltung und Instandsetzung der Straßen vergangenes Jahr bereit. Weitere 9,3 Millionen für die Grundinstandsetzung von Straßen. Statt eines Sonderprogramms zur Beseitigung von Straßenschäden, wird im neuen Jahr möglicherweise ein genau gegenteiliger Kurs gesteuert. Krstanoski: "In der Sparklausur des Senats ist auch der Straßenerhalt nicht ausgeklammert worden. Ob Mittel gekürzt werden, steht noch nicht fest."