Die von Rainer Bliefernicht, dem Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Harburg-Süd, vorgeschlagene Aufteilung des Bezirks Harburg in sechs Wahlkreise ab der kommenden Bürgerschafts- und Bezirksversammlungswahl im Jahr 2012 (wir berichteten), stößt auf Kritik bei Dr. Kurt Duwe, dem FDP-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksversammlung.

Harburg. Duwe: "Dieser Vorstoß ist genauso durchsichtig wie unrealistisch. Durchsichtig, weil hier den Ortsfürsten ihr eigener Wahlkreis geschnitzt werden soll und unrealistisch, weil damit der Einfluss der eigenen Parteispitze auf die Listenzusammensetzung auf Null gebracht würde. Bei sechs Wahlkreisen würden nur Bewerber aus den beiden großen Parteien Chancen auf ein Direktmandat erhalten, die "Sperrklausel" läge bei 16,6 Prozent beziehungsweise12,5 Prozent. Bei der vorigen Wahl im Februar 2008 wäre nach diesem System die gesamte CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung aus Direktkandidaten zusammengesetzt, und wir hätten darüber hinaus eine Vielzahl von Überhangmandaten. Aus meiner persönlichen Sicht wären drei Wahlkreise (Süderelbe und zwei im Kerngebiet) angemessen. Eigentlich hätte man bis 2011 Zeit, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen. Wenn dieses Thema bereits jetzt zum Diskussionsthema wird, nehme ich das als Anzeichen, dass die Koalitionspartner nicht mehr sicher sind, dass man bis 2012 zusammenbleiben wird." (hr)