Die Beziehung zwischen Mutter und Kind festigen und stärken, Kontakte zu anderen Müttern knüpfen - Anna Zahn und Ricarda Sitan machen es möglich.

Harburg. Warm ist es. Und gemütlich. Fünf Babys im Alter von drei bis sechs Monaten liegen in den Armen ihrer Mütter oder auf einer weichen Kuscheldecke, die sich auf dem Boden eines kleinen, hellen Raumes befindet. Er ist in warmen, wohligen Farben gestrichen und verströmt eine Wohlfühlatmosphäre. Die Kinder scheinen zufrieden zu sein, lächeln, glucksen herum.

Im Harburger Baby-Club an der Neuen Straße werden alle Sinne angesprochen. Und nicht nur die Babys fühlen sich wohl, auch die Mütter. Der Kursus findet regelmäßig bei den Elbhebammen, dem Harburger Zentrum für Schwangerschaft, Geburt und Elternzeit, statt. Die Hebammen Ricarda Sitan und Anna Zahn bieten in ihrem Zentrum nicht nur die klassische Betreuung von Schwangeren an, sondern es gibt ein großes Angebot an Baby- und Yogakursen für Schwangere, Rückbildungsgymnastik und vieles mehr. Eben ganz anders, als man sich die Arbeit der klassischen Hebammen vorstellt. Die jungen Frauen sind modern, aufgeschlossen uns lieben ihren Beruf. Und da passt der Harburger Baby-Club, der von ihrer Kollegin Antje Seidel angeboten wird, perfekt ins Programm.

"Es ist wichtig, dass ihr auf die positive Reaktion eurer Kleinen achtet", sagt Antje Seidel. Sie selbst hält eine lebensgroße Babypuppe in ihrem Arm, wiegt sie jedoch ähnlich behutsam wie die Mütter ihre Säuglinge. Leise beginnt die 39-Jährige ein ruhiges Lied zu singen, kurz darauf stimmen die fünf Frauen mit in die Melodie ein. Und wirklich, die Babys reagieren auf den Gesang, hören auf die Geräusche, die sich um sie herum entwickeln.

Mit Bewegungsübungen wird die Entwicklung von Kleinkindern in die richtigen Bahnen gelenkt. Und noch einen weiteren positiven Nebeneffekt haben die Übungen, die von der Sozialpädagogin angeleitet werden. "Ich möchte, dass ich mir in diesen eineinhalb Stunden nur Zeit für mich und Elmar nehme", sagt Ronda Verheyen, die mit ihrem drei Monate alten Sohn zu dem wöchentlichen Treffen kommt. Die Bindung zwischen Eltern und Kindern wird mit den Übungen gestärkt, mit denen die Mütter lernen, wie sie sich auch in den eigenen vier Wänden sinnvoll mit ihren Kleinen beschäftigen können. "Mit bestimmten Spielen können wir zum Beispiel überprüfen, ob die Kinder gemäß ihrer Entwicklung auf Geräusche reagieren können", erklärt die Sozialpädagogin, die bereits seit mehreren Jahren Erfahrungen auf diesem Gebiet hat.

Und so wird auch an diesem Tag mit den Babys im Arm getanzt, geklatscht und gesungen. Und wenn eines der Säuglinge zwischendurch Hunger verspürt, dann ist das auch kein Problem. Keine der Mütter muss beim Stillen den Raum verlassen, die vertraute Atmosphäre lässt intime Momente wie diese zu. "Es ist kein Problem, wenn eines der Kinder weint, niemand muss den Raum verlassen", sagt Antje Seidel.

Aber die Kinder bleiben ruhig, lediglich zwei Windeln müssen gewechselt werden. Später krabbeln die Kleinen, zumindest die, die es schon können, in der Mitte des Raumes herum, nehmen sich gegenseitig war, lächeln. Auch die Spielsachen werden begutachtet. Der kleine Jonathan freundet sich mit der Puppe von Sozialpädagogin Antje Seidel an, aber der kleinen, zierlichen Noelia ist die fremde Situation ein wenig zu heikel. Sie bleibt in der schützenden Nähe ihrer Mutter Simone Hovest.

"Es ist schön, sich in dieser Zeit einmal ganz intensiv mit meinem Sohn Emil beschäftigen zu können", sagt die 36 Jahre alte Inga Schirrmann am Ende des Kurses. Und auch Mutter Kirsten Stahlberg sieht in dem Baby-Club viele Vorteile. "Ich lerne Lieder und Bewegungsspiele kennen, und ganz nebenbei knüpfe ich Kontakte mit anderen Müttern."