Es ist schon auffällig: Kunst im öffentlichen Raum wird nach jahrzehntelangem Ruinendasein aufgehübscht, junge Stadtplaner erarbeiten Konzepte, wie Harburg attraktiver werden könnte, die TUHH tritt bald aus ihrem Hinterhofdasein heraus, und es wird vehement dafür plädiert, dass die bedeutende Falckenberg-Sammlung im Hamburger Süden verbleibt.

Harburg soll schicker werden. Vielleicht lassen sich die engagierten Bemühungen auch damit erklären, dass Harburgs Politik mit ein wenig Neid hinüber zur Elbinsel blickt. Denn dank enormer Investitionen ist Wilhelmsburg plötzlich angesagt, gilt als "in". Da muss ein attraktives Gegengewicht zur Garten- und Bauausstellung geschaffen werden, wenn Harburg nicht in Vergessenheit geraten soll. Da bietet sich die berühmte Kunstsammlung des Kaufmanns - strategisch günstig im Zentrum gelegen - förmlich an. Es ist wichtig für Harburg, dass sie auf dem Gelände der Phoenixwerke bleibt.