Im Landkreis gibt es viel zu entdecken. Historische Gebäude öffnen ihre Türen. Dieses Mal sind sie auch “Orte des Genusses“. Außerdem gibt es Kleinode, die die Harburger Rundschau vorstellt.

Harburg/Winsen. Eindrucksvolle Architektur, liebevoll restaurierte Inneneinrichtungen, verwunschene Orte: All das können Besucher am Sonntag erleben. Dann öffnen sich Türen, die sonst verschlossen sind. Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals gewähren Privatpersonen und Kommunen Einblicke in ihre Schmuckkästchen.

Der diesjährige Denkmaltag steht unter dem Motto "Orte des Genusses". So werden auch im Landkreis Harburg einige Stätten nicht nur durch historische Wertigkeit bestechen, sondern auch Kaffee, Kuchen und andere Leckereien bereithalten.

Allerdings gibt es auch Geheimtipps, also kleine aber feine Gebäude, die nicht jeder Interessent auf dem Zettel hat. Die Harburger Rundschau hat deshalb Wolfgang Küchenmeister, Denkmalpfleger des Landkreises gebeten, fünf dieser Kleinode zu empfehlen. Hier sind seine Tipps.

"Die Hanstedter Kirche ist enorm sehenswert", so der Denkmalpfleger. Sie sei ein Klassiker der Neogotik, umgeben von einem verwunschenen, alten Friedhof. Das Ensemble befindet sich auf einem alten Eichenhain. Prädikat: sehenswert!

Traumhaft schön sei auch die Ehestorfer Fachwerkkirche. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und besitzt einen separaten Fachwerkglockenturm. Als Ensemble sehr außergewöhnlich und ein Augenschmaus.

Ein wehrhafter alter Turm ist in Salzhausen zu bewundern. Die mittelalterliche Anlage des Gotteshauses nebst Fachwerkbauweise sei eine Reise wert.

In Undeloh hingegen besticht die Fachwerkkirche mit einer "wunderschönen Ausmalung" und dem klassizistischen Gestühl. Auch dieses Bauwerk öffnet am Sonntag.

Überdies lohne der Besuch der "Dörpschün" in Salzhausen. Sie liegt im Umfeld der Kirche und besitzt eine außergewöhnliche Architektur. Zum einen, weil sie zweigeschossig gebaut ist, zum anderen, weil die Fachwerkaussparungen vertikal ausgeprägt sind. Das sehe man nicht so häufig, sagt der Denkmalpfleger.

Darüber hinaus öffnen selbstverständlich auch die bekannten Klassiker. Orte, die am Tag des offenen Denkmals zum Standardprogramm jedes Kulturinteressenten gehören. Etwa die historischen Rathäuser der Städte oder das Winsener Schloss, wo stündlich kostenlose Rundgänge starten. Sie führen in den Garten, wo einstmals Zierpflanzen zum Lustwandeln einluden. Aber auch der Keller, wo die Vorräte lagerten, wird einbezogen. Hier ist einiges über die Lebensmittel und deren Lagerung zu erfahren. Natürlich wird auch der Schlossturm nicht ausgespart.

Generell, so Denkmalpfleger Küchenmeister, sei der Tag des offenen Denkmals mit dem Ziel verbunden, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren. Denn der Schutz beziehe sich nicht nur auf Schlösser, es seien auch vermeintlich unscheinbare Industriebauten oder Bauernhäuser einzurechnen. Deshalb sei dieser Tag eine gute Gelegenheit, nicht nur auf die Erfolge sondern auch auf die Sorgen des Denkmalschutzes aufmerksam zu machen.