Das lange Warten hat ein Ende. Sogar die muffigen Künstler-Garderoben erfahren das dringend notwendige Lifting.

Harburg. Eigentlich ist Siegfried Bonhagen (70), der Chef der Harburger Musikgemeinde, von lauten sonoren Bohrmaschinen-Geräuschen eher genervt. Doch in der Friedrich-Ebert-Halle klingt der Baulärm wie Musik in seinen Ohren. Der Grund: "Endlich starten die Sanierungsarbeiten. Das ist schon lange fällig gewesen", sagt er im Gespräch mit dem Abendblatt. Und so schleifen Handwerker der GWG den Parkettboden, polstern das Gestühl auf und sorgen für eine neue, moderne Beschallungsanlage in der 1973 unter Denkmalschutz gestellten Halle. Außerdem wird eine Traverse für eine Lichtanlage in die Decke auf Höhe des Bühnenbereichs eingebaut. "Dadurch kann der Bühnenbereich illuminiert werden". Außerdem wird eine Vorbühne eingezogen und die Belüftung erneuert. Die Künstlergarderoben werden endlich modernisiert.

Die aufwendigen Arbeiten lässt sich die GWG etwas kosten: "Dort investieren wir 850 000 Euro", berichtet Saga GWG Pressesprecherin Kerstin Matzen dem Abendblatt.

Bereits 2004 gab es erste Pläne für die Modernisierung der Einrichtung. Bonhagen: "Man muss schon einen langen Atem haben, um Vorhaben umzusetzen." Denn zunächst wurde das Schulbaumodell Hamburg-Süd verwirklicht - die Übertragung der Verantwortung für Bau und Bewirtschaftung von 32 Schulen im Süden Hamburgs auf die GWG Gewerbe". Dies wurde im Juni 2007 von der Bürgerschaft beschlossen. Auch das Friedrich-Ebert-Gymnasium am Alten Postweg und damit ebenso die Halle, die als Schul-Aula und als Konzertsaal genutzt wird, wird nun von der GWG verwaltet.

Bis zum Vertragsschluss 2007 lagen alle Renovierungspläne und Anträge für Baumaßnahmen zunächst auf Eis. "Wir haben dann wieder erste Gespräche mit Architekten geführt." Bonhagen liegt die Halle sehr am Herzen. Er kennt sie schon aus seiner Schulzeit Mitte der 1950er-Jahre. "Hier im Keller haben die Beatles im Juni 1961 ihre erste Platte aufgenommen. Die Besucher der Musikgemeinden-Konzerte erlebten viele schöne Stunden in dieser Halle", schwärmt er. Das soll auch so bleiben. Schon 2011 stehen die nächsten Sanierungen am Gebäude an.

Einstweilen hofft Bonhagen, dass die Akustik nicht unter den aktuellen Baumaßnahmen gelitten hat und die Handwerker bis 10. Oktober wieder aus der Halle ausgezogen sind. "Dann beginnt unser Konzertprogramm mit den Hamburger Symphonikern." Und die Musikgemeinde-Gäste können Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre zum Sommernachtstraum in der renovierten Halle ganz neu erleben.