Am und im Haus wurden Einbruchsspuren entdeckt. Defekte Leitungen als Brandursache kommen nicht in Frage.

Buchholz. Schon von weitem sind die verkohlten Dachbalken zu sehen, schwacher Brandgeruch liegt noch in der Luft: In der Nacht zu Sonnabend, gegen 23.45 Uhr, ist ein Einfamilienhaus am Wilhelm-Raabe-Weg vollständig ausgebrannt. "Wir wollten gerade zu Bett gehen, da haben wir aus dem rechten Fenster im Obergeschoss Feuer schlagen sehen", berichtet eine Nachbarin. Sie rief die Polizei und die Buchholzer Feuerwehr. Die Eigentümer, Familie B., habe sich zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht in ihrem Heim ausgehalten. Auch sie wurde per Telefon darüber informiert.

Doch als die Feuerwehrkräfte eintrafen, brannte das Gebäude schon in voller Ausdehnung. "Es ging rasend schnell." Wie eine Feuerwand hätten die Flammen aus dem Dach geragt. Nach Angaben der Feuerwehr habe es keinen Sinn mehr gemacht, den Brand von innen heraus zu löschen. Um die Schwelbrände im Obergeschoss unter Kontrolle zu bekommen, wurde die Dachabdeckung abgenommen. Die zerbrochenen Ziegel liegen noch in der Einfahrt des Grundstücks, zusammen mit verkohlter Holzwolle. Da die Qualmentwicklung laut Feuerwehr erheblich gewesen sei, mussten einige Einsatzkräfte mit Atemschutz arbeiten.

Allen Bemühungen zum Trotz zerstörte das Feuer das Gebäude, zu retten sei fast nichts gewesen. "Nachbarn und Besitzer konnten nur fassungslos mit ansehen, wie das Haus ein Raub der Flammen wurde", so Matthias Köhlbrandt, Sprecher des Harburger Kreisfeuerwehrverbandes.

Noch während des Feuerwehreinsatzes sperrte die Polizei den Brandort ab. Gestern befasste sich Rolf Graenicke (53), Polizeioberkommissar der Polizeiinspektion Harburg, mit den Ermittlungen zur Brandursache. Klar ist bereits: "Das Feuer ist nicht aufgrund von defekten Leitungen ausgebrochen. Wir haben Spuren von Einbrechern am und im Haus gefunden. Vermutlich haben die Täter etwas mit Unglück zu tun", berichtet er dem Abendblatt. Die Nachbarin von Familie B. hofft, dass der oder die Täter schnell gefasst werden. Traurig blickt sie auf die verkohlte Ruine. Das Haus gilt als unbewohnbar. "Wer macht so etwas?"