Was tut sich denn da auf dem Bahngelände im Wilhelmsburger Norden? Ein Bautrupp der Deutschen Bahn AG zerlegt alte Schienenstränge auf einer Länge von drei Kilometern beim früheren Museumslokschuppen am Vogelhüttendeich.

Wilhelmsburg. Dort türmen sich Berge aus Holzschwellen, zersägten Schienen, Schrauben und Klemmbügeln. Alles fein säuberlich für die Wiederverwertung des Stahls getrennt. Aufmerksame Wilhelmsburger, die dort spazieren gingen, glaubten von den Arbeitern gehört zu haben, sie bereiteten das Gelände bereits für die geplante Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße vor. Das wäre natürlich ein dolles Ding, wenn dort vorab vollendete Tatsachen geschaffen würden, wo doch die Verlegung noch gar nicht beschlossen ist und bis November in der Angelegenheit auch noch ein Bürgerbeteiligungsverfahren läuft.

"Die Arbeiten haben nichts mit einer möglicher Flächeninanspruchnahme durch eine neue Wilhelmsburger Reichsstraße zu tun", sagt Helma Krstanoski mit, Sprecherin der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). Und auch die Deutsche Bahn AG gibt klar zu verstehen, dass in dem jetzt geräumten Gleisabschnitt kein Straßenbau vorgesehen ist. DB-Sprecher Egbert Meyer-Lovis: "Es handelt sich um ein bundesweites Rückbauprogramm, das bereits seit mehreren Jahren läuft und nun Arbeiten an drei Kilometer nicht mehr benötigter Gleisstrecke, inklusive Weichen in Wilhelmsburg vorsieht. Der Stahl wird recycelt." Krstanoski verweist auf den aktuellen Planungsstand zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße, der unter http://www.verkehrsplanung-im-sueden.hamburg.de/das-verfahren-wilhelmsburger-reichsstrasse im Internet zu finden ist.