Der Gewerbepark ist schon zu 50 Prozent vermietet. Die Gemeinde will eine Erweiterung des Geländes aber nicht genehmigen.

Wennerstorf. Ixocon plant einen Anbau an die Logistikhallen im Eurolog Rade. Das bestätigte jetzt Melanie Moriz, Sprecherin der Hamburger Ixocon GmbH gegenüber der Harburger Rundschau. Ixocon entwickelt, vermietet und verwaltet Logistikimmobilien und Gewerbeparks. Seit Anfang des Jahres sei, so Moriz, die Nachfrage von Logistikern nach Flächen im Logistikzentrum Eurolog Rade so groß, dass von "den 35 000 Quadratmetern Hallenfläche bereits über 50 Prozent langfristig vermietet sind".

Mit ihren öffentlich geäußerten Anbau-Plänen brüskiert die Hamburger Gesellschaft nun schon zum zweiten Mal die Gemeinde Wenzendorf. Zur Erinnerung: Kurze Zeit, nachdem Ixocon im Januar 2008 den ersten Spatenstich für das Logistikzentrum Eurolog mit Gästen feierte, wurde auf der Homepage des Hamburger Unternehmens schon mit weiteren geplanten Flächen und Logistikhallen geworben, obwohl die Gemeinde dafür noch kein grünes Licht gegeben und einen Bebauungsplan aufgestellt hatte. Diese Vermarktungsstrategie der Hamburger für Flächen und Hallen, die die Gemeinde offiziell noch gar nicht plante, hatte in Wenzendorf für größte Irritationen gesorgt. Der Gemeinderat fühlte sich übergangen. Die Wenzendorfer Bürgerinitiative, die gegen eine Erweiterung des Logistikzentrums kämpft, hatte dem Gemeinderat, insbesondere aber Bürgermeister Manfred Cohrs (CDU) vorgeworfen, hinter verschlossenen Türen an Ixocon Flächen zu versprechen, für die es noch kein politisches Votum gebe. Die Werbung verschwand von der Internetseite, und der verantwortliche Ixocon-Mitarbeiter wurde entlassen.

Jetzt planen die Hamburger schon einen Hallen-Anbau, "ohne dass Ixocon diesbezüglich bei uns angefragt hat", so Wenzendorfs Bürgermeister Cohrs. Denn dort, wo die Ixocon-Hallen stehen, sind alle Flächen, die der Hamburger Gesellschaft gehören, verbaut. Ixocon würde also für einen Anbau weitere Flächen brauchen. Cohrs: "Dass die Firma Ixocon Interesse an weiteren Flächen hat, ist bekannt. Aber einen Anbau gibt das Baurecht auf dieser Fläche nicht her. Da ist schon bebaut, was bebaut werden darf. Und auf der Basis des derzeitigen Standes erkenne ich keinen Bedarf dafür, dass die Gemeinde weitere Flächen ausweist. Zumal auf der anderen Seite der Autobahn das Gewerbegebiet Mienenbüttel mit großen Flächen liegt." Eine Erweiterung, so Cohrs, sei kein Thema im Rat.