“Unterstützt Ihr etwa Bildungslosigkeit?“ Mit Transparenten wie diesen zogen am Mittwochvormittag rund 200 Studenten der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) vom Campus zum S-Bahnhof Harburg-Rathaus.

Harburg. Von dort fuhren die jungen Frauen und Männer zum Bahnhof Dammtor, um sich dort in die Hamburger Demonstration einzuklinken - an einem Tag, an dem in ganz Deutschland Studenten für einen "Bundesweiten Bildungsstreik" auf die Straße gingen. "Ich demonstriere, weil ich mit der Bildungspolitik in diesem Land nicht zufrieden bin", sagte André Katzenberger (23), Student der Energie- und Umwelttechnik im vierten Semester. "Die Studiengebühren haben nicht für eine Verbesserung der Lehre an der TUHH gesorgt, sondern erhalten nur den Status Quo."

Am Mittwoch hatte die Harburger Rundschau exklusiv über die Ergebnisse einer großen "Sozialumfrage" des Allgemeinen Studierendenausschusse (AStA) berichtet. Kernaussage: "Der Druck ist groß an der Technischen Universität." Gestern kam ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis ans Licht: "An der TUHH", so die Studie, "nehmen 12,6 Prozent der Studentinnen und 9,7 Prozent der Studenten im Klausurenzeitraum Mittel ein, die anregend, beruhigend oder stimulierend wirken sollen." Gemeint sind dabei nicht Kaffee und Tee, sondern Medikamente.

Das Präsidium der TUHH eruiert derweil, ob künftig auch Vorlesungen am Sonnabend stattfinden sollen. Darauf hat die Gleichstellungsbeauftragte Astrid Kroschke (39) reagiert: "Wir werden den Bedarf für eine Kinderbetreuung erheben, wenn die Sonnabendvorlesungen kommen, sollten und im Fall der Fälle ein Betreuungsangebot für die Studenten mit Kindern schaffen. Die TUHH will jetzt auch mehr von ihren Studenten wissen: Seit Montag erforscht das Präsidium mit einer eigenen Umfrage die Zufriedenheit der Studenten.