Der Aufschrei vieler Studierender an der Technischen Universität Hamburg-Harburg ist gewaltig. Dass sie ihrem Unmut über die anhaltende Misere in der Prüfungsplanung jetzt in einem Brandbrief Luft gemacht haben, darf aber niemanden überraschen.

Der massenhafte Zustrom durch doppelte Abiturjahrgänge und das Aussetzen der Wehrpflicht war lange absehbar. Auch dass es in Deutschland einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren gibt. Konkrete, vorausschauende Maßnahmen, wie die erforderlichen Studienleistungsnachweise logistisch zu bewältigen sind, waren aber offenbar unzureichend. Klar ist, dass die Harburger Uni mit der Lösung des Problems allein überfordert ist. Es fehlt ihr nicht nur an angemessen großen Räumlichkeiten, auch am nötigen Personal.

Deshalb ist es richtig, jetzt auch Behörden und die Politik mit ins Boot zu holen. Es bedarf zusätzlicher Flächen und langfristiger Kooperations- und Nutzungsvereinbarungen, um einen reibungslosen Prüfungsbetrieb zu gewährleisten.

Auch Studenten haben das Recht auf eine verlässliche Lebensplanung. Dazu gehört auch zu wissen, in welcher Zeit das Studium zu bewältigen ist. Dessen Abschluss ohne seriös vorbereitete und durchgeführte Prüfungen nun mal unmöglich ist.