Wie viel Wut muss sich bei den Nachbarn des Fischbeker Schützenvereins aufgestaut haben, damit sie die Verwaltung dazu auffordern, drastisch einzugreifen?

Und den Beamten ist bewusst, dass sie den Schützen die Sause gründlich verderben, wenn sie verfügen, dass gegen 23 Uhr Schluss mit lustig zu sein hat. Es gibt ein weiteres Harburger Fest, bei dem Anwohner froh sind, dass ihre Grundstücke weit vom Partygeschehen entfernt sind: die Ackerfete. Auch dort sorgt der übermäßige Konsum von Alkohol für Unmut. Im Unterschied zu der Feier im Appelbütteler Tal ist der Fischbeker Schützenrummel mitten in einem Wohngebiet angesiedelt.

Und wer mag schon Kot und Abfall in seinem Garten oder johlende Festgäste vor seinem Fenster. Kein Wunder, dass einige Nachbarn sich scheuen, das Angebot der Schützen, für die drei Festtage zu verreisen, anzunehmen. Wer weiß, was sich dann im heimischen Garten abspielen mag. Die Fischbeker Schützen sollten dafür sorgen, dass Besucher und Mitglieder nicht allzu sehr über die Stränge schlagen. Es schadet ebenfalls nicht, regelmäßig das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen und ihnen zu erklären, wie wichtig Traditionen für die Vereinsmitglieder sind. Gegenseitiges Verständnis könnte vielleicht dafür sorgen, dass die Verwaltung nicht so scharfe Geschütze auffahren muss.