Jedes zweite Kind in Winsen sollte, wenn es nach den Eltern in der Stadt ginge, in seinen ersten Lebensjahren in einer Krippe betreut werden.

Auch in anderen Kommunen heißt es deutlich: Die Nachfrage ist höher als die von Berlin vorgegebene Betreuungsquote von 35 Prozent. Viele berufstätige Mütter wollen oder müssen schnell wieder arbeiten und wünschen sich eine professionelle Betreuung für ihre Kinder.

Nun ist das mit den Wünschen so eine Sache. Und bekanntlich ist das Leben kein Konzert, bei dem ebenjene umgehend erfüllt werden. Doch bei der Kleinkinderbetreuung soll sich das bald ändern.

Denn die Kinder der Eltern, deren Wunschlisten heute noch vor allem Wartelisten sind, bekommen Mitte 2013 vom Staat eine Eintrittskarte zum Krippenkonzert. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz soll das vergebliche Anstehen vorbei sein - stattdessen können die Kleinsten wirklich mitsingen, wenn ihre Gruppe zum Musikkreis am Morgen zusammenkommt.

Noch allerdings sieht es so aus, als ob nicht genug Platz im Saal ist - auch wenn schon an allen Ecken angebaut wird. Sind die Türen erst einmal geöffnet, muss der Ausbau schnell weitergehen. Ein Saal allein macht aber noch kein gutes Konzert. Entscheidend ist, wie die vielen Erzieher, die in den kommenden Jahren in den Krippen gebraucht werden, auf ihre Aufgabe vorbereitet werden.