Hat euch schon einmal jemand, eure Eltern oder Lehrer vielleicht, “Faultier“ genannt? Es gibt wirklich Faultiere, die im Regenwald von Mittel- und Südamerika leben. Die sind tatsächlich träge und schläfrig - faul halt.

Faultiere werden bis zu 80 Zentimeter groß und bis zu neun Kilogramm schwer. Ihr Mageninhalt macht das meiste ihres Gewichts aus, viele Muskeln haben Faultiere unter ihrem dichten Fell nicht. Mit ihrem Pelz sehen sie ein bisschen aus wie Affen. Mit denen haben sie aber nichts zu tun, Faultiere sind vielmehr mit Ameisenbären und Gürteltieren verwandt.

Die meiste Zeit halten sich Faultiere zwischen den Ästen und Blättern von Bäumen auf. Und sie schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Mit ihren kräftigen Klauen klammern sich die Tiere an Ästen fest - und hängen ab. Dabei baumeln sie mit dem Rücken nach unten. Da sie sich vor allem von Blättern ernähren, brauchen sie sich nicht viel zu bewegen. Das Futter wächst ja direkt vor ihrem Maul. Wenn sie sich doch mal bewegen, dann sieht es meistens aus wie in Zeitlupe.

Ihre sprichwörtliche Faulheit ist aber auch ein Trick. Zum einen verschwenden Faultiere, da sie sich nicht unnötig bewegen, keine Energie. Zum anderen sind sie, wenn sie über lange Zeit ganz ruhig am Baum hängen, für Feinde schwer zu erkennen. Und um die Tarnung perfekt zu machen, wachsen zwischen den Haaren der Faultiere Algen, die dem Fell eine Tarnfarbe geben.

Bei Faultieren geht wirklich alles sehr, sehr langsam vonstatten - auch die Verdauung. Sie müssen nur etwa alle acht Tage. Dazu klettern sie dann allerdings doch aus ihrem Baum.