Wer mehr Geld ausgibt, als er einnimmt, ist früher oder später pleite. Das weiß im Grunde jedes Kind, das sein erstes Taschengeld für eine Tüte Bonbons oder ein Plüschtier verpulvert hat und lange warten muss, bis die Eltern das Konto wieder auffüllen. Der Bezirk Harburg weiß nun, dass sein Erziehungsberechtigter knapp bei Kasse ist und Schwierigkeiten hat, das Taschengeld in gewohnter Höhe zu überweisen. Eigene Kosten müssen deshalb gesenkt und die Einnahmen erhöht werden. Das ist der eingeschlagene Weg, um finanziell weiter über die Runden zu kommen.

Allerdings sind die Einsparmöglichkeiten schon weitgehend ausgeschöpft, denn weniger Personal im Rathaus zum Beispiel geht nicht mehr, heißt es in der Verwaltung.

Da bleibt für den Bezirk die Möglichkeit, seine Einnahmen zu erhöhen. Dafür sind im Entwurf der Senatsdrucksache Vorschläge gemacht, die den Bürger vermutlich abschrecken. Er soll künftig unter anderem Gebühren bezahlen, wenn er einen Baum fällen will und dafür einen Antrag stellt. Wenn im Bauamt eine Beratung notwendig erscheint, soll nur die erste Viertelstunde umsonst sein und danach eine Stundengebühr von mehr als 50 Euro fällig werden.

Jetzt hat die Bezirksversammlung deutlich gemacht, dass sie solche Vorschläge ablehnt. Das klingt für den Bürger gut. Aber am Ende haben die Bezirkspolitiker nur eine sehr geringe Möglichkeit, die Senatspläne zu beeinflussen. Der Senat wird auf seine Pläne pochen.