Die Geschichte der Ritscher-Trecker begann 1920: Auf dem väterlichen Werftgelände in Hamburg-Moorburg konstruierte der junge Ingenieur Karl Ritscher ein erstes Kettenfahrzeug. Eine Weiterentwicklung wurde im folgenden Jahr an einen Landwirt in Appel im Kreis Harburg verkauft. Rüstungsaufträge für Kettenlaufwerke machten in der Folge einen Großteil des Geschäfts aus.

Mit drei Rädern zum Erfolg: Das erste zivile Erfolgsmodell der 1921 gegründeten Moorburger Trecker-Werke (MTW) hatte nur drei Räder. Die Idee dazu hatte Karl Ritscher aus den Vereinigten Staaten von Amerika mitgebracht. Der Dreiradschlepper verkaufte sich gut. Im Zweiten Weltkrieg entstanden zusätzliche Produktionsflächen in Harburg und Lüneburg, doch gegen Kriegsende wurde die Produktion zunehmend nach Sprötze verlagert.

Auf Innovation setzte Ritscher auch nach dem zweiten Weltkrieg. Die nunmehr mit vier Rädern ausgestatteten Schlepper waren bis zu 40 PS stark und gingen auch in den Export. Daneben wurden mit großem Erfolg Grabenreiniger und Geräteträger des Typs "Multitrac" gefertigt.

Das Ende des Schlepper-Booms führte Anfang der 1960-er Jahre zu ernsten Absatzschwierigkeiten, die die ganze Branche betrafen. Viele Hersteller wurden zur Aufgabe gezwungen, auch Karl Ritscher verkaufte sein Werk in Sprötze. Seit 2009 fertigt hier die Firma Schneider Senator SSB unter anderem Papierschneidemaschinen für Druckereien. Viele Ritscher-Trecker überdauerten wegen ihrer Robustheit die Jahrzehnte, sie kommen heute bei Oldtimerfans zu neuen Ehren.

Die "Freunde der Ritscher-Trecker aus Sprötze" ist ein lockerer Zusammenschluss Gleichgesinnter und lädt alle zwei Jahre zum großen Ritscher-Treffen an den Ort des Ursprungs ein.