So ganz macht- und hilflos sind sie wohl doch nicht, die Mitglieder der Harburger Bezirksversammlung.

Der neue Sachstand beim Thema Feuerwachen ist ein kleiner Sieg der Ortspolitiker gegen die Fachbehörde. Immer wieder hatte die Bezirksversammlung auf die Sicherheitslücken in Neugraben aufmerksam gemacht, die sich auftun, wenn die Wachen zusammengelegt werden würden.

Beide Feuerwehrstützpunkte sind auch wichtige Standortfaktoren im Hamburger Süden. Wer möchte schon in einen Wohnblock in Fischbek ziehen, in dem er Gefahr läuft, bei einem Brand ums Leben zu kommen, weil die Feuerwehr nicht rechtzeitig zum Einsatzort gelangt. Im Unglücksfall zählt jede Minute. Doch ist auch wichtig, wie viele Helfer zur Verfügung stehen. Was nützen Standorte in Süderelbe und Finkenwerder, wenn sie mit zu wenig Personal bestückt werden. Das ist dann die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder ein Feuerwehrstandort und Notfälle können nicht fix genug abgearbeitet werden oder weiterhin zwei Wachen mit Personalnotstand, der ebenfalls für ein Sicherheitsrisiko sorgt.

Es bleibt also spannend. Interessant ist auch, dass erst nach der Sommerpause mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Dann stehen die Haushaltsberatungen an und je nachdem, wie es um die Finanzen der Innenbehörde bestellt ist, wird feststehen, wohin die Reise für die Berufsfeuerwehr geht. Die Politik tut gut daran, sich auch weiterhin für funktionierende Feuerwehren einzusetzen.