Berndt Röttger, Mitglied der Chefredaktion, entdeckte Altenwerder für sich auf ausgedehnten Touren durch den Hafen.

Mein Lieblingsplatz

Hinfahren statt Vorbeirauschen: Ein Besuch der Kirche St. Gertrud lohnt sich. Die Kirche ist Museum, Mahnmal, Café, Musiksaal und natürlich Gotteshaus in einem. Unten im Kirchturm und am Pastorenzimmer hängen viele historische Fotos des Dorfes, Zeitungsausschnitte und Karten. Und mit etwas Glück kann man unter Aufsicht des Küsters auch einmal hinauf auf den Turm: Durch die kleinen Fenster hat man einen tollen Rundumblick auf den Hafen. Von Juli bis Oktober gibt es an jedem ersten Sonntag im Monat von 13 bis 18 Uhr Führungen.

Das Original

Altenwerder hat ein Original im Exil: Anneliese Schauberg setzt sich als erste Vorsitzende des 1998 gegründeten Fördervereins Altenwerder mit ganzer Kraft für den Stadtteil ihrer Eltern und ihrer Kindheit ein. Sie führt voller Begeisterung durch die Kirche. Zu fast jedem Bild an der Wand kann sie eine Geschichte erzählen - und zu den Grabsteinen auf dem kleinen, parkähnlichen Friedhof sowieso. Seit 1975 lebt die am Köhlbrand geborene Floristin in Neu Wulmstorf. Aber nach Altenwerder kommt sie immer noch - fast 80-mal im Jahr.

Ideal für ...

Na ja ... eigentlich ist Altenwerder heute vor allem ideal für Container. Ganz gleich, ob mit Standardlänge, 20- oder mit 40-Fuß-Länge. Sie sind die mit Abstand häufigsten Gäste in Altenwerder. Immerhin fast drei Millionen der bunten Stahlkisten werden über das HHLA-Terminal Altenwerder pro Jahr bewegt. 30 000 der Standard-Container finden hier gleichzeitig Platz. Wenn man nicht gerade ein Container ist, kann man auf Altenwerder nicht wirklich wohnen. Aber der Besuch der alten Elbinsel lohnt sich allemal.