Gräben, Blüten, Klappbrücken, Windmühlen: Wer sich im Alten Land an die Niederlande erinnert fühlt, fühlt richtig. Es waren Holländer, die die Marschen an der Niederelbe eindeichten, entwässerten und urbar machten. Ortsnamen wie Hollern und auch die Herkunft der Bezeichnung „Altes Land“, nämlich „Olland“ zeugen noch heute davon. Die Marschen gehörten dem Bistum Bremen und die Bischöfe wussten, wer sie für sie nutzbar machen konnte: Schon im Mittelalter waren die Niederländer als Wasserbauer weltberühmt. Der hochwasserfreudigen Niederelbe das Land abzuluchsen, geschah in drei Etappen: Von der Schwinge bis zur Lühe, von der Lühebis zur Este und von der Este bis zur Süderelbe. Die Elbzuflüsse und die Elbe dazwischen wurden eingedeicht, das Land zu den kleinen Flüssen hin mit Gräben entwässert. Jeder dieser Abschnitte ist eine so genannte „Meile“ des Alten landes. Gab es zunächst keine dominierende Form des Landbaus, ist seit etwa 150 Jahren der Obstbau prägend für die Region.

Die dritte Meile des Alten Landes, von Cranz bis Moorburg, gehört mit Ausnahme des Dorfes Rübke seit 1937 zu Hamburg, die erste und zweite Meile zum Landkreis Stade in Niedersachsen. Diese politische und administrative Teilung der Region macht es schwierig, das Alte Land einheitlich zu entwickeln.