Auf der Verkehrsinsel zwischen Hamburger Straße und Oberaltenallee fressen die niedlichen Tiere Gras, während um sie herum der Verkehr rollt.

Hamburg. Es ist ein Anblick, der viele Großstädter im ersten Moment überrascht: Unter den Mundsburg-Türmen tummeln sich Wildkaninchen im Gras. Auf der Verkehrsinsel zwischen Hamburger Straße und Oberaltenallee fressen die Tiere Gras, während um sie herum der Verkehr rollt. "Dort ist es grün", sagt Günter Schäfers, Säugetierexperte der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, "Sie haben dort genug Flächen, auf denen sie Nahrung aufnehmen können."

In der ganzen Stadt machen sich seit Jahren Wildkaninchen breit. "Ich beobachte die Kaninchen schon seit 25 Jahren", erzählt Schäfers, "Ihr Bestand hat trotz der Chinaseuche in den vergangenen Jahren wieder zugenommen." Besonders in den östlichen Stadtteilen sitzen sie im Morgengrauen und der Abenddämmerung auf den Wiesen. "Die Tiere finden dort anscheinend günstigere Bedingungen als im Westen der Stadt", erläutert Schäfers. "Dort haben sie Platz - vor allem ist der Bereich jetzt gut mit Pflanzen versorgt."

+++ Kaninchenplage gefährdete die Sicherheit +++

Der bisher überdurchschnittlich regenreiche Sommer lässt Gräser wachsen, bestätigt Günter Schäfers, denn "davon ernähren sich die Tiere hauptsächlich". In den Grünanlagen der Stadt finden die Tiere ideale Lebensbedingungen - selbst auf der Verkehrsinsel. Die Kaninchen sind Erdhöhlenbewohner und auf der Suche nach lockeren Böden - vor allem auf der nahe gelegenen Großbaustelle an der Finkenau sind daher häufig Erdlöcher und ihre Bewohner zu sehen.

Die Tiere bleiben in der Großstadt von ihren natürlichen Feinden verschont - wären da nicht die Autos. "Gerade an der Hamburger Straße werden vor allem junge Wildkaninchen immer wieder überfahren", sagt Günter Schäfers. Von einer Plage kann man derzeit nicht sprechen, der Säugetierexperte Günter Schäfers ist sogar erfreut über den wachsenden Bestand, und "die wilden Kaninchen gehören mittlerweile sowieso zum Stadtbild".