Hamburg. Mehr als 2500 Strohballen sorgten an der Strecke für die Sicherheit der Zuschauer, die ein Spektakel erlebten.

Sie nennen es „Benzingespräche“. Wenn Seelenverwandte über Kurbelwellen, Drehzahlen oder Zylinderköpfe fachsimpeln, zärtlich Lackierungen liebkosen und den Blick auf chromglänzende Auspuffanlagen richten. Voll abgefahren. Wenn Schrauber mit ölverschmierten Händen unter dem Chassis hervorkrabbeln, den speckigen Blaumann richten und mit kindlicher Begeisterung Kotflügel tätscheln. Ältere Baujahre stehen hoch im Kurs. Der schwäbische Ausruf „Heilig’s Blechle“ macht jetzt sogar für norddeutsche Ohren Sinn. Und Rumdröhnen ist nichts Schlechtes. Es riecht nach Schmieröl, verbranntem Gummi und Abgasen. Man muss bereifte Veteranen lieben, um diese Mixtur als Duft wahrzunehmen.

Mehr als 20.000 Hamburger und von weiter her Angereiste inhalierten am Wochenende lustvoll. Hamburgs Oldtimer Grand Prix, erstmals vom hiesigen Unternehmen Wölk Event unter dem Motto „New Stadtpark-Revival“ präsentiert, erinnert an legendäre Wettbewerbe im Norden der Hansestadt. Von 1934 an lockten diese Stadtparkrennen regelmäßig fast 100.000 Zuschauer an die Piste. Nach einem verheerenden Unfall 1952 mit drei Toten wurde das Motorsportspektakel eingestellt.