Forschung zu Nieren- und Lebererkrankungen gewürdigt. Das Preisgeld von 3000 Euro teilen sich Dr. Christian Krebs sowie Janosch Katt und Prof. Christoph Schramm.

Hamburg. Der Hamburger Martini-Preis wurde am Mittwoch an drei junge Forscher des Uniklinikums Eppendorf (UKE) vergeben. Das Preisgeld von 3000 Euro teilen sich Dr. Christian Krebs, (III. Medizinische Klinik) sowie Janosch Katt und Prof. Christoph Schramm (I. Medizinische Klinik). „Die preisgekrönten Arbeiten zeigen in vorbildlicher Weise, wie klinische Grundlagenforschung die Basis für eine verbesserte Behandlung von Patienten legen kann“, sagte Prof. Ansgar W. Lohse, Vorsitzender des Kuratoriums der Dr.-Martini-Stiftung und Direktor der I. Medizinischen Klinik am UKE.

Dr. Christian Krebs wird für seine Arbeit über eine Form der Nierenentzündung, die Glomerulonephritis, ausgezeichnet. Diese Autoimmunerkrankung, bei der der Organismus körpereigenes Gewebe angreift, kann unbehandelt rasch zum Verlust der Nierenfunktion führen. Krebs und seine Kollegen charakterisierten grundlegende Mechanismen, die bei diesen Patienten Entzündungszellen regulieren und so die Niere schädigen.

Prof. Christoph Schramm und Janosch Katt erhielten den Preis für ihre Forschung zur Entstehung der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC). Bei dieser seltenen Erkrankung, die vor allem junge Erwachsene und Kinder betrifft, kommt es zur chronischen Entzündung der Gallengänge, die mit Vernarbungen einhergeht. Das kann innerhalb von zehn bis 20 Jahren zur Leberzirrhose führen und bei zehn bis 20 Prozent der Patienten zum Gallengangskrebs, einer ansonsten sehr seltenen Krebsform. „Wir haben vermutet, dass die PSC mit einer überschießenden Reaktion auf bestimmte Keime einhergeht, die sich normalerweise im menschlichen Darm befinden“, sagt Schramm. „Diese Keime konnten wir in den Untersuchungen an Patienten mit PSC auch in der Galleflüssigkeit und im Lebergewebe nachweisen.“ Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei der PSC um eine Autoimmunerkrankung handelt.

Die Auszeichnung ist der älteste Medizinpreis Deutschlands und geht zurück auf Dr. Erich Martini. Der Chirurg starb am 12. Februar 1880 im Alter von 36 Jahren an einer Blutvergiftung. Zu seinem Andenken gründeten Freunde, Kollegen und Patienten die Martini-Stiftung, die den Preis seit 1883 jährlich am Todestag des Chirurgen an Nachwuchs-Wissenschaftler vergibt.