Bürgerinitiative kämpft für Beruhigung der beliebten Abkürzungsstrecke. Besonders für die Kinder des Kindergartens sei die Situation gefährlich.

Hamburg. Die Bewohner der Ulmenstraße in Winterhude haben sich zur Bürgerinitiative "Verkehrsberuhigung Ulmenstraße" zusammengetan, um sich gegen das hohe Verkehrsaufkommen in ihrer kleinen Wohnstraße zu wehren.

Auf beiden Seiten der engen Straße parken üblicherweise Autos. Obwohl das Durchkommen zur Hauptverkehrszeit mit viel Geduld verbunden ist, nutzen viele Autofahrer die Ulmenstraße, um die Ampeln auf der Kreuzung Winterhuder Marktplatz zu umgehen. Damit sich das Abkürzen aber auch zeitlich lohnt, wird nach Angaben der Anwohner viel zu schnell von Parklücke zu Parklücke gefahren und auf Radfahrer kaum Rücksicht genommen. Einen Fahrradweg gibt es an der Ulmenstraße nicht.

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Björn Wiegand, einer der Anwohner, sieht eine Gefährdung für alle Bewohner. Besonders für die Kinder des Kindergartens sei die Situation gefährlich. Die Straße ist eigentlich eine ausgeschilderte Zone 30, doch die Behörde stellte hier für besseres Durchkommen Parkverbotsschilder auf und machte die Ulmenstraße dadurch abends zur Rennstrecke. Anwohner parken deshalb zur Verkehrsberuhigung am Straßenrand und nehmen damit häufig abgefahrene Seitenspiegel in Kauf.

Der erste Kontakt der Bürgerinitiative zu den Behörden erwies sich als wenig ergiebig, denn die Verkehrsbehörde sieht die Ulmenstraße als wichtige Durchgangsstraße, die nicht beruhigt werden könne. Die Initiative um Wiegand trat mit ihrem Anliegen auch an die Fraktionen der Parteien heran. Die CDU griff den Antrag der Anwohner auf und stieß damit auch bei anderen Parteien auf Zustimmung. Das Anliegen, die Ulmenstraße verkehrstechnisch zu beruhigen, wurde kürzlich im Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude des Bezirks Hamburg-Nord vorgetragen. Das Bezirksamt Hamburg-Nord will den Sachverhalt nun prüfen. Am 4. September soll das Anliegen nun auf dem Hauptausschuss der Bezirksversammlung diskutiert werden. Laut Peter Hansen, Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord, wird bei erneuter Zustimmung die Verkehrsbehörde die Belastung überprüfen. Zum Beispiel mit einem Geschwindigkeitsmesser oder einer Verkehrszählung. Wird zugunsten der Anwohner entscheiden, will das Bezirksamt Hamburg-Nord über die Finanzierung des Bauvorhabens entscheiden. "Wir haben Vorschläge zu kostengünstigen Maßnahmen gemacht, damit es möglichst schnell eine Änderung gibt", so der Organisator der Bürgerinitiative. Denkbar wäre die Einrichtung einer Einbahnstraße oder die Aufpflasterung der Straße.

"Durch die notwendigen Prüfungen wird vor November keine Entscheidung feststehen", sagt Hansen. Selbst wenn dann eine bauliche Änderung an der Ulmenstraße beschlossen werden sollte, müssten sich die Anwohner bis zum Frühjahr gedulden.