Radweg war mit roten Steinen gepflastert. Dann kamen Bauerarbeiter rissen den Radweg auf und entfernten den Belag. Jetzt liegt dort nur Sand.

Ohlsdorf. Leider hat Friedrich Kreffts Fahrrad keine Offroadreifen für unwegsames Gelände. Denn genau das ist seit einigen Tagen der städtische Fahrradweg vor seiner Haustür. "Da sinkt man ja ein", sagt der 79-Jährige und zeigt auf den erdigen Boden.

Vorher war der Weg mit roten Steinen gepflastert. Dann wurde er aufgerissen und das Loch nur mit Erde gefüllt. "Das ist doch ein Schildbürgerstreich", sagt Krefft. "Da sagt die Stadt immer, das Geld sei knapp, und dann buddelt sie irgendwo sinnlos rum." Kabelarbeiten oder Ähnliches hat der Rentner nicht beobachtet.

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Auch im Bezirksamt Nord scheint keiner die Sache so richtig erklären zu können. "Die Stelle gehört zu den sanierungsbedürftigen Radwegen in Nord", sagt Sprecherin Katja Glahn. Ohnehin sei der neue Belag viel besser, sagt Glahn, die davon ausgeht, dass der Weg saniert wurde. "Dass hier Erde beziehungsweise Glensanda verwendet wurde, kann nur den Grund haben, Baumwurzeln zu schonen. In der Unterhaltung ist diese Art der Ausbesserung zwar teurer als andere Beläge, weil häufiger nachgearbeitet werden muss, aber Baumschutz ist auch wichtig."

Man wolle aber dem Vorwurf, die Erde sei fahrradunfreundlich, nachgehen.

"Was man auf dem Bild sieht, taugt nicht als Radweg", sagt Johanna Drescher vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. "Dort sollte niemand mit dem Rad fahren."