Bezirk finanziert das Projekt in Eppendorf mit 20.000 Euro. Es hatte Ärger mit Anwohnern und Geschäftsleuten des Marie-Jonas-Platzes gegeben.

Hamburg. Gute Nachrichten für die Skateboarder in Eppendorf: Nachdem ihnen das Skaten auf dem Marie-Jonas-Platz beinahe komplett verboten worden wäre, können sie sich jetzt auf eine große Anlage an der Loogestraße freuen. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat beschlossen, dass 20.000 Euro für den Bau einer solchen Anlage neben der Dreifeld-Sporthalle bereitgestellt werden. "Wir finden diese Entscheidung klasse und freuen uns schon auf die Planung", sagt Shiran Habekost vom Hamburg Skateboard e.V. Vor allem für den Bezirk Nord sei die Anlage ein großer Gewinn, da es sonst kaum Flächen zum Skaten gebe.

Die Entscheidung der Bezirksversammlung ist das Ergebnis eines Runden Tisches. Anwohner und Geschäftsinhaber am Marie-Jonas-Platz hatten sich seit Frühling 2011 mehrfach über die Skater beschwert. Das laute Klackern der Bretter und die Angst davor, dass die Skateboards unkontrolliert über den Platz "schießen", führten dazu, dass sich im Juli Politiker und Skater zu einem ersten Ortstermin trafen. Mehrere Treffen und Diskussionsrunden später war klar, dass die Skater bleiben durften - wenn sie sich an bestimmte Regeln halten. "Wir wollten von Anfang an eine Lösung finden. Dass es jetzt ein so positives Ergebnis gibt, freut uns alle sehr", sagt Heike Lucas, SPD. Gemeinsam mit der FDP hatte die SPD einen Antrag für den Skater-Platz in der Bezirksversammlung gestellt. Die Idee fand parteiübergreifende Zustimmung. Auch Kai Elmendorf von der GAL freut sich über die Entscheidung. Er hatte den Runden Tisch 2011 initiiert. "Dass aus einer Diskussion über ein mögliches Verbot für die Skater jetzt so etwas entsteht, ist doch klasse", sagt Elmendorf.

+++ Skater dürfen auf dem Marie-Jonas-Platzes bleiben +++

Die Summe von 20.000 Euro ist laut Heike Lucas als "Anschubfinanzierung" gedacht. Für Shiran Habekost, der das Projekt beim Skateboard e.V. leitet, ist diese Summe ein guter Anfang: "Insgesamt kostet eine Anlage in der Größenordnung bis zu 70.000 Euro. Wir hoffen deshalb auf viele Spenden und Sponsoren." Für die Loogestraße sei ein integratives Konzept geplant. Neben dem Skater-Bereich soll es auch einen Platz zum Boulespielen und Grillen geben. "Außerdem ist es uns sehr wichtig, dass wir Anwohner, Skater und Eltern in die Planung mit einbeziehen", sagt Habekost.

In Eppendorf nimmt man die Entscheidung der Bezirksversammlung größtenteils positiv auf. "Wir waren alle einmal jung. Zu meiner Zeit waren es die Rollschuhe, heute sind es die Skateboards. Der Skate-Park muss eben finanziert werden", sagt Karin Urban. Die 78-Jährige ist oft auf dem Marie-Jonas-Platz. Für Anwohner Sebastian Siebert (34) hätte das Geld anders investiert werden sollen: "Mich stören die Skater auf dem Platz nicht, sie sollten weiterhin hier fahren können." Die Skater-Anlage soll im Herbst 2013 geöffnet werden.