Nach mehr als einem Jahr Stillstand verhandeln die Bäderland GmbH und die Bürgerinitiative “Rettet das Freibad Ohlsdorf“ über die Sanierung.

Hamburg. Im Streit um das sanierungsbedürftige Freibad Ohlsdorf gibt es Hoffnung auf eine Einigung: Nach mehr als einem Jahr Stillstand fanden gestern wieder Gespräche statt. Die Bürgerinitiative "Rettet das Freibad Ohlsdorf" wirft der Bäderland GmbH und ihrem Geschäftsführer Klauspeter Schelm vor, das Bad seit Jahren verwahrlosen zu lassen. Bäderland betonte, für eine Sanierung fehle das Geld. Nun soll es einen runden Tisch geben.

"Wir sind vorsichtig optimistisch", sagt Rachid Messaoudi von der Bürgerinitiative. "Beide Seiten sind sich einig, dass es so nicht weitergehen kann. Es ist ein Fortschritt, dass wir nun mit Herrn Schelm persönlich im Gespräch sind."

Begonnen hatte der Konflikt im Jahr 2008. Damals wollte die Bäderland GmbH rund 10 000 Quadratmeter ihrer Außenfläche verkaufen, um mit den Einnahmen das Bad zu modernisieren. Auf dem verkauften Grundstück sollten bis zu 80 Wohnungen gebaut werden. Dann hätten die beiden 50-Meter-Becken weichen müssen, stattdessen war eine Wasserspiellandschaft und ein kleineres, beheiztes Becken geplant. Ein Bürgerentscheid verhinderte das. 41.100 Menschen stimmten ab, 84,5 Prozent von ihnen gegen den Verkauf.

Eine Modernisierung will die Initiative dennoch. Die Bezirksversammlung Nord beschloss Ende 2010, für ein Nutzungskonzept 50.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Geschehen ist seither nichts. Von der Bäderland GmbH hieß es, dass es ohne einen Teilverkauf nicht genug Geld für eine Sanierung gebe. Die Bürgerinitiative möchte sogar einen kompletten Neubau. "Eine Sanierung würde sich kaum noch lohnen", sagt Messaoudi. Eine Randbebauung sei durchaus denkbar. "Aber wir möchten keine Wohnungen, deren Bewohner sich dann über Kinderlärm ärgern. Und wir möchten nicht auf eine 50-Meter-Bahn verzichten."