Kulturredakteur Volker Albers hat in Billbrook Unerwartetes entdeckt.

Mein Lieblingsplatz

Venedig ist zwar weit, aber auch Billbrook hat einiges an Brücken zu bieten. Unter ihnen sind eine blaue, eine gelbe und eine rote Brücke. Über sie gelangt man hinein nach Billbrook und auch wieder hinaus. Schon Bill Brook, Held in Wolfgang Borcherts Erzählung "Billbrook", ging über eine dieser Brücken. Vor allem von der roten Brücke hat man einen schönen Blick auf die Bille, an deren baumbestandenem grünen Ufer einige Hausboote liegen. Eine freundlich anmutende Idylle am Rande des industriell und gewerblich genutzten Areals.

Der Klassiker

Was am Barmbeker Bahnhof in einer umgebauten Telefonzelle als Obst- und Gemüsestand 1983 begann, hat sich mittlerweile zu einem Großunternehmen in Sachen italienische Lebensart entwickelt. Vor zwölf Jahren eröffnete Vincenzo Andronaco an der Halskestraße in Billbrook sein erstes großes Lager auf gut 5000 Quadratmeter Fläche. Das Besondere: das Bistro, wo es äußerst preiswert italienische Schmankerl à la Nudel & Co. gibt, sei es in der Mittagspause oder auf die Schnelle zwischendurch. Die kleine kulinarische Oase in Billbrook.

Ideal für ...

Noch immer für junge, aufstrebende Logistikunternehmer und Start-ups mit dem Hang zu Höherem. Für junge Familien mit Kindern ist Billbrook leider noch kein geeignetes Revier, denn Wohnungen sind Mangelware oder - wie die Häuser an der Andreas-Meyer-Straße im Süden - wenig attraktiv. Obwohl Billbrook durchaus den Platz hätte, entsprechenden Wohnraum zu schaffen, vor allem im östlichen und nördlichen Bereich. Aber vielleicht wächst ja auch hier noch das Städtische, eine attraktive Infrastruktur dafür ist jedoch nicht in Sicht..