Hamburg. Busunternehmen verzeichnet sinkende Fahrgastzahlen wegen des 49-Euro-Tickets. Und das wirkt sich auf Fahrten ab Hamburg aus.

  • Der Reiseanbieter Flixbus verzeichnet wegen dem Deutschlandticket sinkende Fahrgastzahlen
  • Fahrten werden ausgedünnt – betroffen sind auch wichtige Verbindungen ab Hamburg
  • Flixbus hat aber auch schon einen Plan, wie das Minus abgefangen werden kann

Zehntausende Gäste zieht es trotz des durchwachsenen Sommers täglich in die Urlaubsorte an der Ostsee. Die Stellplätze für Pkw sind in der Ferienzeit vielerorts brechend voll – und jetzt fehlt auch noch eine beliebte Möglichkeit, ohne den eigenen Wagen ans Meer zu kommen: Flixbus nimmt die Fahrten nach Timmendorfer Strand, wo auf den Großparkplätzen neue Gebühren anfallen, nicht wieder auf.

Zuletzt war die „Badewanne der Hamburger“, wie viele den Urlaubsort in der Lübecker Bucht scherzhaft nennen, im September 2021 an das Fernbusnetz von Flixbus angeschlossen. Eine Fahrt von Hamburg nach Timmendorfer Strand kostete nur rund sechs Euro. Dazu kam: Der Bus hielt praktischerweise am Busbahnhof in Timmendorf vor dem Famila am Höppnerweg, nur einen Steinwurf vom Meer entfernt.

Ostsee: Flixbus fährt ab Hamburg nicht mehr Richtung Timmendorfer Strand

Doch dann kamen die Beschränkungen durch Corona: Für den Norden galt zeitweise eine Urlaubssperre, grenzüberschreitende Fahrten selbst ins benachbarte Bundesland waren verboten.

Die Folge: Es wurden kaum noch Tickets verkauft, für Flixbus lohnte sich die Verbindung, die von weiter nördlich liegenden Haltepunkten wie Dahme über Timmendorfer Strand nach Hamburg und weiter nach Berlin führte, nicht mehr. „Grund für die Abbindung war damals die fehlende Nachfrage“, heißt es von dem Unternehmen mit Blick auf die Entscheidung, Timmendorfer Strand nicht mehr anzufahren.

Flixbus hat ein neues Problem mit Urlaubsregionen

Und nun hat Flixbus ein neues Problem mit der Region: das 49-Euro-Ticket. „Eine Wiederanbindung wird aktuell unter anderem durch das Deutschlandticket erschwert“, sagte eine Flixbus-Sprecherin, „da Timmendorfer Strand in einer typischen Tourismusregion liegt.“ Hier nutzten Fahrgäste aktuell besonders gerne das Flatrate-Ticket im Zug.

Das Strandleben in Timmendorf: Den Badeort anzusteuern wird ohne Flixbus aber schwieriger.
Das Strandleben in Timmendorf: Den Badeort anzusteuern wird ohne Flixbus aber schwieriger. © HA / | Andreas Laible

Und Fernbusse seien eben aktuell noch vom Deutschlandticket ausgeschlossen. Noch? Hier bemüht sich Flixbus um eine Regelung, die die verschiedenen Verkehrsmittel gleichstellt: „Wir sind in Gesprächen mit dem Verkehrsministerium, um eine Einbindung von Fernbussen in Zukunft zu ermöglichen.“

Flixbus: Neue Verbindungen Richtung Nord- und Ostsee geplant

Eine grundsätzliche Ausdünnung des Angebots an Nord- und Ostsee seitens Flixbus gebe es aber nicht. „Wir werden im kommenden Jahr sogar neue Verbindungen starten. Am konkreten Fahrplan arbeiten unsere Netzplaner aktuell“, ergänzte die Sprecherin.

Ab Hamburg Richtung Norden fährt Flixbus nach eigenen Angaben weiterhin täglich, zum Beispiel nach Lübeck, Heiligenhafen, Puttgarden auf Fehmarn und auf dänischer Seite nach Rødbyhavn und Kopenhagen.

Die Verbindung mit Bussen nach Fehmarn ist derweil auch die einzige Möglichkeit, sofern man nicht das Auto nimmt, denn der Zugverkehr auf die Insel ist wegen der Arbeiten für die Fehmarnbeltquerung zwischen der Ostseeinsel und Dänemark eingestellt.