Hamburg. Dem Schlemmereck auf dem Kiez droht einmal mehr die Schließung – der Pächter will die Kneipe modernisieren.

Hamburger Berg, Ecke Seilerstraße. Eine unscheinbare Eckkneipe auf dem Kiez, die seltsam aus der Zeit gefallen wirkt: das Schlemmereck. Keine Kaschemme wie der Goldene Handschuh oder der Elbschlosskeller, in der man genauso schnell Ärger wie ein Bier bekommen kann. Sondern eben eine ganz unprätentiöse Kneipe. Gegen Modernisierungen hatte sich der Wirt Herbert Stender 30 Jahre lang bis zu seinem Tod im Herbst 2017 gestemmt – mit tatkräftiger Unterstützung der Turbojugend, einer auf Außenstehende ebenfalls etwas seltsam anmutenden, internationalen Fangemeinschaft der norwegischen Band Turbonegro.

Das Schlemmereck erkoren die Damen und Herren zu ihrem Hauptquartier, den Wirt zu ihrem Schutzpatron. Einmal im Jahr trafen sich die rund um die Welt bestehenden „Chapter“ dort (laut eigenen Angaben mehr als 2000, leicht zu erkennen an ihren Jeanskutten) zu den Weltturbojugendtagen. Auch in der Nachbarschaft und bei den Fans des FC St. Pauli war das Schlemmereck beliebt.