Vorerst soll es keine der besonders umstrittenen polizeilichen Kontrollen von Afrikanern mehr geben. Innensenator Michael Neumann erneuerte das Angebot fairer Einzelfallprüfungen an die Afrikaner.

Hamburg. Im Streit um die Zukunft der afrikanischen Flüchtlinge der Lampedusa-Gruppe haben sich die Parteien in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft unversöhnlich gegeben. „Wir sind noch weit von einer Lösung entfernt, wenn die SPD den Umgang mit den Flüchtlingen allein über das Verfahrensrecht lösen will“, sagte Grünen-Fraktionschef Jens Kerstan.

„Wer immer in unserem Land Hilfe sucht, von dem darf man verlangen, dass er seinen Namen nennt und seine Fluchtgeschichte erzählt. Warum soll das für eine Gruppe nicht gelten?“, sagte Innensenator Michael Neumann (SPD).

Neumann erneuerte das Angebot fairer Einzelfallprüfungen an die Afrikaner. Nach Informationen aus der Innenbehörde gibt es dort Verständnis für den Beratungsbedarf der Männer in dieser Situation. Vorerst soll es daher keine der besonders umstrittenen polizeilichen Kontrollen von Afrikanern mehr geben.

Knapp 1000 Menschen, darunter auch Flüchtlinge aus Libyen, zogen Mittwochnachmittag friedlich von St. Georg über die Mönckebergstraße zum Jungfernstieg, wo eine Kundgebung abgehalten wurde. Die Polizei sicherte die Zugänge zum Rathausmarkt.