Der Automobilclub eröffnet seine neue Zentrale. Nebenan entsteht ein elfstöckiges Hotel. Schon jetzt, erst recht nach der Fertigstellung des Hotels an der Spitze, soll alles zeitgemäßer aussehen.

Hamburg. Hamburgs Klostertor gewinnt an Format. Die Achse zwischen Innenstadt, Hauptbahnhof und der City-Süd ist um einen Meilenstein reicher. Mit der Eröffnung der neuen ADAC-Zentrale an der Amsinckstraße 41 wird eine unansehnliche Baulücke geschlossen. Am Montag beginnt der Automobilclub mit dem Abriss seines alten Hauptquartiers. Bis Herbst 2015 soll auf dem Grundstück an der Ecke Nordkanalstraße ein elfstöckiges Viersterne-Hotel entstehen. In beide Projekte werden insgesamt rund 35 Millionen Euro investiert.

„Für unsere Mitglieder, aber auch für die Attraktivität der Stadt ist diese Entwicklung ein erheblicher Fortschritt“, sagt Ingo Meyer, Vorsitzender des ADAC Hansa. 280 Ehrengäste, darunter Bürgermeister Olaf Scholz und Moderator Marc Bator, nahmen gestern Abend an der Einweihungsparty des neuen, siebenstöckigen ADAC-Hauses teil. Nach zwei Tagen der offenen Tür, die heute und morgen mit einem bunten Programm Zehntausende anlocken sollen, wird das Gebäude zum Wochenbeginn für den normalen Publikumsverkehr geöffnet. Nur gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung konnte der Einzug pünktlich vollzogen werden.

„Statt Amtsstuben-Flair herrscht in unserer Zentrale fortan Lounge-Atmosphäre“, verspricht ADAC-Sprecher Christian Hieff. Der Club hatte das alte, alles andere als architektonisch überragende Gebäude mehr als vier Jahrzehnte genutzt. Für Autofahrer zwischen City und Elbbrücken zählte die Betonburg zum vertrauten Anblick. Ein Umbau hätte sich finanziell nicht gerechnet.

Schon jetzt, erst recht nach der Fertigstellung des Hotels an der Spitze, soll alles zeitgemäßer aussehen. Der sieben Etagen und 32 Meter hohe, jetzt fertiggestellte Neubau verfügt über ein großes, futuristisch beleuchtetes Service- und Reisecenter, moderne Büro- und Seminarräume, ein Prüfzentrum für Kraftfahrzeuge sowie eine Tiefgarage. In dem Gebäude kommen umweltverträgliche Energiemodelle wie Geothermie, Betonkern-Klimatisierung oder Solartechnik zum Einsatz. Zwei Drittel der 8000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche nutzt der ADAC, der Rest ist praktisch jetzt schon vermietet.

Unter dem Strich wurden 15,4 Millionen Euro verbaut. Zur Finanzierung hatte der wirtschaftlich stabile Club seit 15 Jahren Rücklagen gebildet. Denn auch Immobilienprojekt Nummer zwei soll finanziell auf solidem Fundament stehen.

Mit einem Aufwand von rund 20 Millionen Euro baut der ADAC auf dem Grundstück seiner alten Zentrale ein elfgeschossiges Hotel mit vier Sternen, 246 Doppelzimmern und zehn Suiten. Der Betrieb soll gut in zwei Jahren losgehen. Dieses Gebäude steht im Clubbesitz, wird jedoch für zwei Jahrzehnte an die Hospitality Alliance AG aus Bad Arolsen verpachtet. Das Hotel soll unter dem Namen „Ramada“ firmieren und im obersten Stockwerk die „ADAC-Bar“ beherbergen.

Architekt der neuen ADAC-Zentrale und des Hotels nebenan ist das Büro Störmer, Murphy and Partners mit Sitz an der Michaelisbrücke. Für den gebürtigen Briten Martin Murphy, der in Hamburg seit 1995 beruflich aktiv ist, und seine Kollegen war es gestern ein außerordentlich erfolgreicher Tag.

Morgens wurden sie als Mitgewinner des Architekturwettbewerbs in Sachen Grand-Hotel The Fontenay vorgestellt (siehe Seite 7), abends genossen sie die Einweihung „ihres“ ADAC-Hauses am Klostertor. Und die Arbeiten für das Hotel an der Ecke Amsinck-/Nordkanalstraße, von Murphy & Co. „Turm als Tor zu Hammerbrook“ bezeichnet, sollen voraussichtlich Anfang November begonnen werden.

Die nächste Party steht bevor. Derzeit zählt der Verein ADAC Hansa gut 990.000 Mitglieder. Noch in diesem Jahr soll die Millionengrenze überschritten werden.