Es sind namhafte Vertreter aus der Hamburger Immobilienbranche, denen die Kultkneipe ihren Erhalt verdankt. Morgen wird Wiedereröffnung gefeiert.

Hamburg. Der Silbersack ist gerettet. Doch was erst jetzt bekannt wurde: Es sind namhafte Vertreter aus der Hamburger Immobilienbranche, denen die Kultkneipe ihren Erhalt verdankt. Hintergrund: Als Silbersack-Wirtin Erna Thomsen im Mai an Herzversagen gestorben war, war die Lizenz zum Betrieb der Gaststätte erloschen, der Silbersack musste vorerst schließen. Morgen feiert die Kneipe nach achtwöchiger Pause Wiedereröffnung. Eine 20-köpfige Gruppe, die eigens zur Rettung der Kneipe gegründete "Freunde des Silbersack GmbH & Co. KG", hat die Immobilie, zu der die Gaststätte und ein weiteres Gebäude gehören, nach wochenlangen Verhandlungen gekauft.

Gestern wurde der Kaufvertrag notariell beurkundet. Unter den neuen Eigentümern sind unter anderen Andreas Rehberg (Grossmann & Berger), Frank Schmidt (Quantum), Stefan Wulff (Otto-Wulff-Bauunternehmung) und Andreas Fraatz (Fraatz-Bartels-Unternehmensgruppe). "Wir haben neulich bei einem Bier zusammengesessen und uns überlegt, dass wir den Silbersack retten müssen", sagte Andreas Rehberg. Und diese Idee habe so viel Anklang gefunden, dass die Gruppe die Kneipe nun wirklich gekauft habe.

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Oder geht es vielleicht doch eher um finanzielle Interessen und eine Immobilie in Top-Lage? "Nein", sagte Immobilienfinanzier Christian Holle, der zu den "Freunden des Silbersack" gehört. "Das ist einfach ein Stück St. Pauli, das erhalten werden muss." In ihrer Satzung verpflichtet sich die Käufergemeinschaft daher auch ausdrücklich zum Erhalt der Kneipe. Zudem schloss die Gruppe einen Pachtvertrag über zehn Jahre mit dem neuen Betreiber, dem ehemaligen Kneipenmitarbeiter Dominik Großefeld - mit Option auf Verlängerung um weitere zehn Jahre. "Ich möchte den Laden so weiterführen, wie Erna es auch getan hätte", sagte der 27-jährige Großefeld.