Jetzt meldet sich auch der Verein East meets West zu Wort, um sich für einen Erhalt der Auslandsvertretung einzusetzen.

Hamburg. In Reaktion auf die Pläne der japanischen Regierung, das Generalkonsulat in der Hansestadt zu schließen, meldet sich nun der Verein East meets West zu Wort, um sich für einen Erhalt der Auslandsvertretung einzusetzen. Man wolle im Verein der Deutsch-Japanischen Gesellschaft und dessen japanischen Präsidentin Eiko Hashimaru-Shigemitsu alles tun, um eine Schließung noch abzuwenden, betont der Vereinsvorsitzende Peter Schmidt. Eine Schließung sei ein großer Verlust, besonders, weil man in den vergangenen Jahren eine enge Verbindung zum Inselstaat geknüpft habe.

"Mit dem neuen Senat erfuhr Japan eine spürbare Aufwertung, auch im Vergleich zum großen Nachbarn, der jahrelang eine Bevorzugung gegenüber dem Inselstaat genoss", so Schmidt. "Wir verlieren als Stadt den engen Kontakt zur einzigen Großmacht in der Region, die als Demokratie westliche Werte vertritt." Bereits über 100 Jahre lang ist das Generalkonsulat am Standort Hamburg vertreten. Auch die Städtepartnerschaft zu Osaka und die Hafenpartnerschaft mit Yokohama sei eine große Auszeichnung.

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Beachtung solle auch der Tradition der Nominierung einer Kirschblütenprinzessin geschenkt werden, da dies mehr sei als ein folkloristischer Aspekt, betont Japan-Experte Schmidt. Neben Hamburg dürften nur Honolulu und Washington eine Prinzessin nominieren. Man könne diese Wahl deshalb nicht auf eine Stufe mit den deutschen Apfel- oder Weinköniginnen stellen. Die dafür verantwortliche Cherry Blossom Association (CBA) sei zudem nicht nur ein reiner Kulturverein, sondern der Vorstand sei außer mit dem Sprecher der Tokioter Regierung und auch mit ehemaligen Ministern besetzt, die der Schlüssel zum Zugang zur japanischen Wirtschaft überhaupt seien.

Doch nicht nur Kultur- und Partnervereine, sondern auch die Hamburger Politik setzt sich für den Erhalt des Generalkonsulats ein. In einem Brief an Japans Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda, den Außenminister und den Chef der Regierungsfraktion will Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) auf die langen Beziehungen zwischen Hamburg und Japan hinweisen und verdeutlichen, dass Japan mit der Schließung des Konsulats weniger wahrgenommen werden könnte. Ob Japan sein Generalkonsulat tatsächlich schließt, ist bislang unklar, sagt der Hamburger Staatsrat Wolfgang Schmidt. Das Parlament habe noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen.